Was hilft bei Erkältung wirklich?
Die besten Hausmittel aus der Küche für eine starke Immunabwehr
„Füttere eine Erkältung, hungere ein Fieber aus.“ In der Volksweisheit steckt die Erfahrung vieler Generationen im Umgang mit den saisonal auftretenden Infektionskrankheiten. Sowohl bei einfachen Erkältungen als auch bei echter Grippe spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Wir schauen auf die Top 5 an Ernährungstipps.
Wohl jeder kennt das ein oder andere Hausmittelchen, was bei einer Erkältung oder einer Grippe wahre Wunder wirken soll. Wunder sollte man zwar nicht erwarten, letztlich ist und bleibt es immer noch der Körper, der die Hauptarbeit leistet. Aber wir können ihn bei seinem Kampf gegen bakterielle oder virale Eindringlinge auch durch eine der Krankheit angepasst Ernährung unterstützen und so das eigene Wohlbefinden bessern sowie die Krankheitszeit verkürzen.
1. Warmes Wasser hilft beim Durchatmen
So einfach es klingen mag: Ausreichend Trinken ist das A und O bei Grippe oder grippalem Infekt. Wasser ist das beste Heilmittel, denn nur wenn der Körper über ausreichend Flüssigkeit verfügt, ist der Körper in der Lage, Abfallprodukte und Giftstoffe auszuleiten. Dabei hat das Trinkwasser idealerweise Körpertemperatur. So verliert der geschwächte Organismus keine Wärme und muss auch nicht kräftezehrend kühlen.
Allerdings kann es durchaus sinnvoll sein, zu einer heißen Tasse Tee, Zitrone oder Gemüsebrühe zu greifen. Wärme von außen kann helfen, um auf die notwendige Betriebstemperatur zu kommen – sei es auch Fieber – und fördert die Durchblutung. Zudem löst heißer Wasserdampf den Schleim der Atemwege, spült so Krankheitserreger aus dem Körper und steigert spürbar das Wohlbefinden.
2. Ingwer, das Aspirin der Natur
Ingwer fördert ebenfalls die Durchblutung und erzeugt so eine wohliges Wärmegefühl. Seine über 160 Inhaltsstoffe wirken wie auch bei Meerrettich antimikrobiell und können bei ersten Anzeichen einer Erkältung einen schwereren Verlauf verhindern. Ganze 3 Prozent der heilsamen Wurzel sind ätherische Öle, sogenannten Gingerole. Sie gelten als „Aspirin der Natur“, weil sie ähnliche Strukturen aufweisen und gleichfalls fiebersenkend sind. Damit sich die Wirkstoffe herauslösen lassen, sollte der geschälte und kleingeschnittene Ingwer kochend heiß übergossen werden und 20 Minuten ziehen. Doch aufgepasst: Die Einnahme von mehr als 50 Gramm pro Tag kann zu Bauchschmerzen wie Sodbrennen, Blähungen und Durchfall führen.
3. Zwiebeln und Knoblauch als natürliches Antibiotikum
Nicht jedermanns Sache, aber bewährt: Zwiebeln aller Couleur wirken dank ihrer Alliine wie ein natürliches Antibiotikum. Ein Klassiker der Hexenküche ist der Zwiebelsud mit Zucker gegen Husten und Halsschmerzen. Wenn sich die Erkältung zu einer Mittelohrentzündung auswächst, hilft ein Säckchen mit feingehackter und zerdrückter Zwiebel, das man für gut eine Stunde auf das schmerzende Ohr legt.
Ähnliche Wirkung wird auch Knoblauch nachgesagt. Sein wohlriechender Wirkstoff Allicins ist ebenfalls entzündungshemmend, keimabtötend, antibakteriell und schmerzlindernd. Das Essen einer rohen Zehe pro Tag gilt als ausreichend, um wirksam vor Erkältungskrankheiten zu schützen.
Essen oder nicht essen, das ist hier die Frage
Dass die Nahrungsaufnahme eine wesentliche Rolle bei der Bekämpfung von Krankheiten haben kann, merken wir spätestens bei einer sich einstellenden Appetitlosigkeit. Es ist wichtig, auf diese Körpersignale zu achten. Denn nicht immer braucht der Körper zur Genesung äußere Energie, sondern hilft sich mitunter mit der Produktion körpereigener Stoffe im Kampf gegen Bakterien selbst. So hungert der Körper bakterielle Infektionen zwar nicht durch eine verminderte Glukosezufuhr aus, aber er benötigt zur Bekämpfung der Krankheit sogenannte Ketone, die er nur durch die eigene Fettverbrennung gewinnt. Anders sieht es bei einer viralen Infektion aus, bei der eine ausreichende Energiezufuhr von außen den Körper maßgeblich bei der Gesundung unterstützt.
4. Honig bei Halsschmerzen und Husten
Auch Honig gehört zu den Klassikern der Hausmittelchen. Er hat nicht nur einen psychologischen Effekt, sondern eine nachweislich antibakterielle Wirkung. Auch bei Halsschmerzen und Husten verschafft Honig effektive Linderung. Allerdings sollte er nicht, wie häufig empfohlen, in heißer Milch verabreicht werden, da durch die Hitze wertvolle Enzyme zerstört werden. Stattdessen einfach zwei Esslöffel in warmem Wasser lösen und mit etwas Zitrone oder Zimt verfeinern.
5. Hühnerbrühe als Superfood
Sie hat alles, was der Körper an Krankheitstagen braucht, ohne den Organismus allzu sehr zu belasten: Wärme, Flüssigkeit und Mineralstoffe, leicht verdauliches Eiweiß und Cystein, einen schleimlösenden Wirkstoff, den auch viele Hustenlöser beinhalten. Außerdem ist das an der Immunabwehr und Entzündungsreaktionen beteiligte Histamin enthalten. Wer auf Huhn verzichten möchte, findet, an den Inhaltsstoffen gemessen, in Linsen einen mehr als ebenbürtigen Ersatz.
Dass Hühnerbrühe bei Erkältungskrankheiten oder Grippe tatsächlich positiv wirkt, ist in Studien nachgewiesen. Allein, die Forscher sind sich nicht ganz sicher, weshalb. Doch wenn man genau hinschaut, sind in einer reichhaltigen Brühe fast alle unserer Top 5 enthalten. Nur auf zu viel Honig sollten Sie bei der Zubereitung der Brühe besser verzichten.