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Gesundheit

Diabetes erkennen

Ursachen, Symptome und Folgen

Frau auf Parkbank bei der Bestimmung des Blutzuckers
Diabetes lässt sich managen, sofern man davon weiß | © pikselstock - stock.adobe.com

Diabetes mellitus ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit und betrifft Millionen von Menschen. Die Stoffwechselerkrankung hat weitreichende Auswirkungen sowohl für die Betroffenen selbst als auch für die ganze Gesellschaft. Doch Diabetes ist nicht gleich Diabetes. Wir wollen die verschiedenen Formen und ihre Symptome sowie die Risiken und Komplikationen näher betrachten.

Diabetes mellitus bezeichnet eine Gruppe von Störungen des menschlichen Stoffwechsels, deren Hauptmerkmal die chronische Hyperglykämie, also eine dauerhaft erhöhte Blutzuckerkonzentration, ist. Die Störung wird häufig als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet. Das Insulin, ein lebenswichtiges Hormon, das für die Regulierung des Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsels verantwortlich ist, spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Diabetes.

Formen von Diabetes

Diabetes mellitus ist keine homogene Erkrankung, er manifestiert sich in verschiedenen Formen, die jeweils spezifische Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze aufweisen. Abhängig von der Form des Diabetes kann es durch eine Störung der Insulinfreisetzung oder durch eine verminderte Wirkung des Hormons in verschiedenen Organsystemen zur Krankheit kommen. Das Verständnis der verschiedenen Diabetesformen ist entscheidend, um gezielte Präventions- und Therapieoptionen zu entwickeln.

Typ-1-Diabetes

Der Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die insulinproduzierenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch das Immunsystem angegriffen und zerstört werden. Die Betroffenen produzieren kein Insulin mehr und sind auf eine lebenslange Insulintherapie angewiesen. In der Regel tritt dieser Diabetes-Typ bereits im Kindes- oder Jugendalter auf und betrifft nicht einmal ein halbes Prozent der Bevölkerung.

Typ-2-Diabetes

Der Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form der Erkrankung und macht etwa 90 Prozent aller Diabetes-Fälle aus. Bei dieser Form ist die Wirkung des Insulins in den Zellen vermindert, was als Insulinresistenz bezeichnet wird, während gleichzeitig ein Insulinmangel vorliegt. Typ-2-Diabetes ist oft mit Übergewicht und anderen Faktoren des metabolischen Syndroms verknüpft. Die Symptome sind häufig weniger ausgeprägt und können schleichend auftreten.

Schwangerschaftsdiabetes

Gestationsdiabetes, auch bekannt als Schwangerschaftsdiabetes, beschreibt einen Zustand, in dem während der Schwangerschaft eine beeinträchtigte Glukoseverwertung auftritt. Diese Erkrankung betrifft knapp 5 Prozent der schwangeren, oft älteren und übergewichtigen Frauen. Schwangerschaftsdiabetes erhöht das Risiko, später einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Meist normalisieren sich die Blutzuckerwerte nach der Entbindung aber wieder.

LADA und MODY

LADA (Late Onset Autoimmunity Diabetes in Adults) ist eine seltenere Diabetesform, die oft fälschlicherweise als Typ-2-Diabetes diagnostiziert wird. MODY (Maturity Onset Diabetes of the Young) ist eine genetisch bedingte Form des Diabetes, die in der Regel vor dem 25. Lebensjahr auftritt und durch spezifische vererbbare Muster gekennzeichnet ist.

Symptome von Diabetes

Die Symptome eines beginnenden Typ-1-Diabetes sind typischerweise sehr markant und umfassen:

  • übermäßigen Durst und häufiges Wasserlassen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • plötzlichen Gewichtsverlust
  • schlecht heilende Wunden und Anfälligkeit für Infekte
  • verschwommene visuelle Wahrnehmung.

Bei Typ-2-Diabetes sind die Symptome oft unspezifisch. Häufige Anzeichen sind:

  • Müdigkeit und Leistungsschwäche
  • depressive Verstimmungen
  • verstärkter Hunger oder extremer Appetit
  • allgemeine Infektionsneigungen
  • Juckreiz und
  • Symptome der Folgeerkrankungen.

Die unterschiedlichen Symptome und vor allem die unspezifischen Muster des Typ-2 machen klar, wie wichtig eine frühzeitige Diagnose und die regelmäßigen Kontrolle des Blutzuckerspiegels sein können – gerade im Hinblick auf die möglichen Folgen der Krankheit.

Beeinträchtigungen und Folgeerkrankungen

Diabetes kann zu einer Reihe von akuten und chronischen Komplikationen führen. Akute Komplikationen können schwerwiegende Über- oder Unterzuckerungen umfassen, während chronische Komplikationen oft schleichend auftreten und schwere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen:

  • Herzerkrankungen
  • Schlaganfall
  • chronische Fusswunden bis zu Amputationen
  • Nierenversagen und
  • Sehstörungen.

Aber auch psychische Belastungen sind häufig und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes

Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Dazu zählen das Alter (über 45 Jahre), Übergewicht (BMI höher als 26 kg/m²), Bluthochdruck, familiäre Vorbelastung und Lebensstilfaktoren. Insbesondere Menschen mit einem hohen Risiko sollten regelmäßige Gesundheitschecks in Anspruch nehmen, um frühzeitig präventive Maßnahmen ergreifen zu können.

Diabetes ist eine komplexe und vielschichtige Erkrankung, die tiefgehende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben kann. Den aktuellen Statistiken der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zufolge werden jährlich rund 50.000 Fußamputationen aufgrund von Diabetes durchgeführt. Zudem verlieren etwa 2000 Diabetiker ihr Augenlicht, während 2300 Diabetiker auf eine Dialyse angewiesen sind. Diabetes und seine Folgeerkrankungen führen dazu, dass viele Menschen bis ins hohe Alter erheblich an Lebensjahren einbüßen.

Obwohl Diabetes eine ernsthafte Erkrankung mit potenziellen Komplikationen darstellen kann, gibt es viele Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung. Mit den richtigen Informationen und einem proaktiven Ansatz hinsichtlich der eigenen Gesundheit können viele Menschen lernen, mit ihrer Erkrankung umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen. Durch regelmäßige Gesundheitschecks, ein gesundes Lebensstil und die Unterstützung von Fachleuten lassen sich die Risiken deutlich minimieren.

13.11.2024

Schlagworte

  • diabetes
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Risiko Alter

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