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Gesundheit

Alterskrankheit Demenz: Tipps zum Umgang mit Demenzkranken

Beim Umgang mit Demenzkranken ist Fingerspitzengefühl gefragt. | © pikselstock – stock.adobe.com

Die ersten Erinnerungslücken lösen noch keine Ängste aus. Immerhin gilt es als normal, im Alter vergesslich zu werden. Wer jedoch im Gespräch nach Worten sucht und immer öfter die Erfahrung macht, dass diese nicht abrufbar sind, sollte stutzig werden.

Wo endet der altersbedingte Abbau neuronaler Vernetzungen und wo beginnt geistiger Verfall, der sich in Form von Demenz und ihren verschiedenen Formen zeigt?

 

Was ist Demenz?

Demenz definiert krankhafte Veränderungen im Gehirn. Die Anzahl der Hirnzellen verringert sich, was zum Verlust des Gedächtnisses führt. Menschen, die von dieser Krankheit betroffen sind, können sich plötzlich nicht mehr erinnern, weil das Absterben einzelner Gehirnzellen zum Verlust gespeicherter Informationen führt.

Um zu kommunizieren und sich in der Welt zurechtzufinden, werden alle Informationen seit Kindestagen gespeichert. Ist die Sprachbildung abgeschlossen, besitzt der Mensch die Fähigkeit, sich an Situationen, Dinge und Personen zu erinnern. Jede Information wird in einer Gehirnzelle abgelegt und mit anderen vernetzt. So entsteht eine innere Abbildung der äußeren Welt, mit der sich der Mensch im Leben zurechtfinden kann.

Bei Demenzerkrankungen entstehen in diesem neuronalen Netzwerk „Löcher“. Wie bei einem Buch, dem Seiten fehlen und dessen Geschichte deshalb unvollständig ist, sorgen die Erinnerungslücken im Gedächtnis für große Probleme. Wer ständig vergisst, wo er seine Schlüssel abgelegt hat, wird das mit Vergesslichkeit abtun. Fallen einem die Namen von Familienangehörigen nicht mehr ein, wird es bedrohlich.

Demenzkranke nehmen im Anfangsstadium bewusst wahr, dass sie sich nicht mehr an bestimmte Dinge erinnern können. Das erzeugt Frust und Angst, denn die Symptome nehmen in den meisten Fällen zu.

Ist der Zeitpunkt der bewussten Wahrnehmung überschritten, lässt sich die Krankheit nicht mehr reflektieren. Das bedeutet, dass die Betroffenen die Erinnerungslücken nicht mehr als etwas wahrnehmen, das ihnen passiert. Sie sind nicht mehr in der Lage zu sagen, dass sie einen Namen oder ein Ereignis vergessen haben. In diesem Stadium sind sie vom Geschehen in ihrem Kopf vereinnahmt und leben es aus.

Was bedeutet das? Ein Beispiel

Jemand sucht morgens seinen Schlüssel und fragt sich, wo er ihn am Vortag wohl hingelegt hat. Dieser Mensch geht folgendermaßen vor:

Er stellt gedanklich fest, dass er seinen Schlüssel verlegt hat und überlegt, an welcher Stelle er liegen könnte. Er versucht also, sein Problem zu lösen. Er weiß, dass der Schlüssel existiert und dass er in der Wohnung sein muss, denn er hat am Vortag die Tür damit aufgeschlossen und ist so in die Wohnung gelangt.

Folglich muss dieser innerhalb der eigenen vier Wände sein. Er rekapituliert jeden Schritt des Vortages oder bittet Familienmitglieder, mit ihm nach dem Schlüssel zu suchen. Die Person setzt also alle Hebel in Bewegung, um das Problem zu lösen und einen vertrauten Zustand wiederherzustellen.

Älterer Mann sitzt und hält unterschiedliche Schuhe in den Händen

Demenzkranke Personen können Problemsituationen nicht mehr aktiv lösen. | © LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com

Bei einem Menschen, der an Demenz erkrankt ist, würde sich die Situation ganz anders entwickeln:

Diese Person würde aus dem Haus gehen wollen und merken, dass der Schlüssel nicht mehr am dafür vorgesehenen Platz liegt. Sie würde die nächste Umgebung absuchen und in Panik verfallen, wenn sich der Schlüssel auch dort nicht finden lässt. Sie würde gedanklich nicht aus der Situation heraustreten und sich nicht fragen können, was sie am gestrigen Tag getan hat. Sie könnte nicht rekapitulieren, wie sie einen Tag zuvor nach Hause kam. Das bedeutet, dass eine aktive Lösungssuche nicht möglich ist.

Stattdessen taucht eine demenzkranke Person tief in die Emotionen ein, die der Verlust des Schlüssels auslöst. Sie weiß, dass sie den Schlüssel braucht, um das Haus zu verlassen. Die Unfähigkeit, diese Situation beispielsweise durch eine gezielte Suche zu beherrschen, ruft Panik hervor, die zu einem Zusammenbruch führen kann.

Die Erkrankung im Gehirn sorgt dafür, dass gewohnheitsmäßige Verhaltensmuster nicht mehr aufgerufen werden können. Normalerweise finden wir für eine Situation verschiedene Lösungsmuster, die wir in der Kindheit von den uns umgebenden Erwachsenen übernommen haben. Diese machen es ein Leben lang möglich, sich in der Welt zu orientieren und eine Situation zu handhaben.

Lösen sich die neuronalen Verknüpfungen hingegen auf, können wir auf ehemals gespeicherte Verhaltensweisen nicht mehr zurückgreifen. Das Ergebnis sind Momente, die von Handlungsunfähigkeit und Orientierungslosigkeit in Zeit und Raum geprägt sind.

Demenz und ihre verschiedenen Ausdrucksformen

Primäre Demenz gilt als Oberbegriff für alle Demenzerkrankungen. Diese werden wie folgt unterschieden:

  • Alzheimer-Demenz
  • vaskuläre Demenz
  • frontotemporale Demenz
  • Lewy-Körperchen-Demenz

Die einzelnen Formen können auch in Kombination auftreten.

Im Gegensatz dazu tritt eine sekundäre Demenz als Folge anderer Grunderkrankungen auf. Medikamente, chronische Entzündungsprozesse, Nährstoffmangel, Schilddrüsenerkrankungen oder Depressionen können ebenfalls dafür sorgen, dass Nervenzellen im Gehirn absterben und zu Gedächtnislücken und geistiger Verwirrtheit führen. Wird die Grunderkrankung erfolgreich behandelt, lassen sich sekundäre Demenzen mit Erfolg therapieren.

Welche Einflüsse fördern eine Demenz?

Der menschliche Körper ist ein hochempfindlicher Mechanismus, der auf jede Störung in sensibler Weise reagiert. Falsche Ernährung, dauerhafte Stresszustände, zu wenig Schlaf, Bewegungsmangel und Frustration bezüglich ungestillter Bedürfnisse bewirken, dass die Funktionsweise gestört wird. Die ersten Symptome zeigen sich bei jedem Menschen an einer anderen Stelle und greifen anschließend wie bei einem Domino-Effekt auf den gesamten Körper über.

Deshalb können durch Nährstoffmangel ausgelöste Herzerkrankungen, Veränderungen im Herz-Kreislaufsystem, Vergiftungen durch Alkohol und Nikotin oder Lebererkrankungen dafür sorgen, dass auch das Gehirn die Folgen zu spüren bekommt. Der menschliche Organismus ist auf die Funktionsweise aller Organe, Systeme und die reibungslose Funktionsweise des chemischen Gleichgewichts angewiesen. Treten an einer Stelle Disharmonien auf, kommt das gesamte Getriebe zum Stillstand.

Die Welt eines Demenzkranken

Demenzkranke leben in einer völlig anderen Welt. Sie haben andere Wahrnehmungen und können deshalb auf rationaler Ebene nicht erreicht werden. Im Anfangsstadium der Erkrankung fehlen nur Bruchstücke in der Erinnerung, sodass der Tagesablauf immer noch weitgehend selbstständig geregelt werden kann.

Schreitet die Demenz fort und lösen sich immer mehr Nervenzellen mit den dazugehörigen Bildern auf, braucht es ständige Betreuung. Die Menschen gleichen zunehmend kleinen Kindern, die sich noch nicht mit ihrer Umgebung identifiziert haben und nicht mehr wissen, wo sie sind, würde man sie eine Straße weiter absetzen.

Als Angehöriger oder Pflegeperson ist es wichtig zu verstehen, dass Erklärungen keinen Erfolg in der jeweiligen Situation bringen. Die Informationen, die zur Bewältigung einer Aufgabe erforderlich wären, stehen nicht mehr zur Verfügung. Daher fühlt sich die Person überfordert, hilflos und ängstlich.

Zu spüren, dass man etwas tun oder sagen müsste, es aber ohne erkennbaren Grund nicht schafft, kann Handlungen aus dem Affekt hervorrufen. Deshalb sind Geduld und Verständnis die wichtigsten Emotionen, die in diesem Moment benötigt werden.

Es braucht viel Kraft, um die Ruhe zu bewahren und sich selbst zu sagen, dass „vernünftige“ Reaktionen bei einem demenzkranken Menschen nicht zu erwarten sind. Sie verhalten sich spontan und agieren aus ihrer Gefühlswelt heraus.

Seniorin schaut auf die Merkzettel an der Wand

Hilfsmittel wie Merkzettel sind für Personen mit beginnender Demenz eine gute Stütze im Alltag. | © New Africa – stock.adobe.com

Fingerspitzengefühl beim Umgang mit dementen Angehörigen

Anfangs sind die Erinnerungslücken klein. Der Schlüssel wird verlegt, Termine vergessen, Absprachen nicht eingehalten und bei Gesprächen entstehen immer häufiger Pausen, weil die richtigen Worte fehlen. Angehörige dürfen diese Reaktionen nicht persönlich nehmen. Die erkrankte Person kann nicht entscheiden, welche Gehirnzellen absterben und welche Inhalte dauerhaft gelöscht werden.

Besonders schwierig wird die Situation, wenn die eigenen Kinder oder Enkel nicht mehr erkannt werden. Für den Demenzkranken wird es leichter, wenn er sein Verhalten nicht mehr reflektieren kann. Anfangs versucht dieser Mensch verzweifelt, sich an den Namen der Person zu erinnern, die vor ihm steht.

Zu diesem Zeitpunkt ist noch das Verständnis vorhanden, dass da etwas sein sollte, was sich anscheinend nicht mehr finden lässt. Aber es gibt verschiedene Wege, mit dieser Situation umzugehen. Das beruhigt und es gibt Möglichkeiten, die anfänglichen Aussetzer zu überbrücken. Merkzettel, Fotos mit Namen und schriftlich festgehaltene Tagesaufgaben geben Struktur und Halt.

Pflegende Angehörige sollten sensibel mit dem Demenzkranken umgehen, um die Situation für beide Seiten so angenehm wie möglich zu gestalten.

Der weitere Verlauf der Demenz

Fehlen immer größere Zusammenhänge, verlieren Demenzkranke den Bezug zur Gegenwart. Es gibt im Gehirn kaum noch Nervenverbindungen und Inhalte, die einen Bezug zur aktuellen Situation haben.

Aus diesem Grund wird sich der Betroffene fremd fühlen und auf seine Angehörigen unter Umständen aggressiv und abwehrend reagieren. Das ist niemals persönlich gemeint, denn meist wird die Familie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als das bekannte Umfeld wahrgenommen. Doch es tut weh, von den eigenen Eltern oder Großeltern weggestoßen zu werden.

Als Angehörige ist es zudem schwierig, eine neutrale Position einzunehmen, denn die Familie ist emotional verbunden. Wer die Zurückweisungen nicht ertragen kann, sollte sich von dem Erkrankten in einem Moment geistiger Klarheit verabschieden und die Betreuung professionellen Fachkräften übertragen. Jeder weitere Kontakt wird sonst schmerzhaft und führt zu psychischen Erkrankungen.

Hinzu kommt, dass auch das physische Leben der dementen Person immer mehr Einschränkungen erfährt, bis der Betroffene dauerhaft betreut werden muss.

Fazit: Ein schwieriger Weg

Es ist nicht einfach, mit Demenzerkrankten zu leben. Zuerst sind es die Ängste und Unsicherheiten der erkrankten Person, die es zu tragen gilt. Geistigen Verfall mitzuerleben und nicht helfen zu können, verlangt Mitgefühl und Akzeptanz der Situation. Es geht nicht mehr um die eigene Person und darum, was der erkrankte Mensch bisher gegeben hat.

Zu akzeptieren, dass sich die Situation komplett verändern und nichts jemals wieder so sein wird wie früher, bringt Angehörige an ihre Grenzen. Wer bereit dazu ist, muss die Beziehung neu aufbauen. Es geht nicht länger um gemeinsame Erlebnisse.

Wer Zeit mit einem Demenzkranken verbringen möchte, wird zu dessen Pfleger. Die Beziehung wird nicht gleichberechtigt sein, denn der gesunde Mensch kann sein Verhalten hinterfragen. Der erkrankte Angehörige hat dafür keine Möglichkeit mehr.

An dieser Stelle hilft nur die Bereitschaft, solange es geht, an der Seite des anderen zu bleiben. Zu einem bestimmten Zeitpunkt sind alle Erinnerungen im Gehirn gelöscht und es gibt kein Erkennen mehr. Dann geht es in erster Linie darum, die Bedürfnisse des anderen zu erfüllen und ab und an ein Lächeln geschenkt zu bekommen. Das ist nur möglich, wenn die Erinnerungen in den Familienmitgliedern weiterleben. Selbst, wenn die demenzkranke Person sie verloren hat.

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