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Gesundheit

Filme für Demenzkranke - was ist das Besondere?

Die Diagnose Demenz stellt Betroffene wie Angehörige vor große Herausforderungen. | © Robert Kneschke – stock.adobe.com

An Demenz erkrankte Menschen haben besondere Bedürfnisse. In allen Lebensbereichen ist es für Angehörige und Pflegekräfte wichtig, auf die Eigenheiten dieser Erkrankung einzugehen – mit Empathie, aber auch guten Kenntnissen, was hilfreich ist und was nicht.

Einen großen Teil nimmt die Gestaltung der freien Zeit ein, denn auch demente Menschen sollen nicht nur gut versorgt werden, sondern haben einen Anspruch auf Begegnungen mit anderen Personen, auf Unterhaltung und ein wenig Abwechslung. Damit keine Überforderung und damit eine Verschlechterung des Zustands eintritt, muss die Freizeitgestaltung sorgfältig geplant werden. Statt eines ständig laufenden Fernsehers können bewusst ausgewählte Filme eine angenehme Form sein.

Was ändert sich im Leben, wenn eine Demenzerkrankung auftritt?

Die häufigste Demenzerkrankung ist die Alzheimer-Krankheit. Es gibt aber auch andere Krankheitsformen, die ähnliche Auswirkungen haben. Bei Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen, zum Beispiel Morbus Pick, Lewy-Körperchen-Demenz, Korsakow-Syndrom oder Parkinson-Krankheit, sind im Gehirn unheilbare Störungen vorhanden. Nervenzellen sterben ab, die betroffenen Patienten sind verwirrt, vergessen allmählich immer mehr und auch die Orientierungsfähigkeit ist irgendwann nicht mehr vorhanden.

Am Anfang sind es oft nur leichte Einschränkungen bei der Gehirn- und Gedächtnisleistung. Das Kurzzeitgedächtnis versagt, das Langzeitgedächtnis funktioniert noch einigermaßen. Es kommt zu Wortfindungsstörungen, Angehörige werden nicht mehr erkannt. Zudem verstecken gerade Alzheimer-Patienten oft Gegenstände, sie finden sich in der Wohnung und außer Haus nicht mehr zurecht und haben manchmal auch Halluzinationen.

Demenzerkrankungen entwickeln sich unterschiedlich schnell und sind bei jedem Patienten unterschiedlich ausgeprägt. Deshalb ist es besonders wichtig, individuell auf den jeweiligen Zustand einzugehen. Außer den genannten Demenzerkrankungen kann auch ein Unfall oder ein Tumor für ähnliche Symptome ursächlich sein.

Welche Auswirkungen hat eine Demenzerkrankung auf die Freizeitgestaltung?

Alle Aktivitäten außerhalb der Wohnung sollten nur noch in Begleitung stattfinden. Das gilt auch dann, wenn die erkrankte Person in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen oder in einem Seniorenheim lebt. Wenn die Erkrankung noch nicht zu weit fortgeschritten und eine allgemein gute Mobilität gegeben ist, dann ist Bewegung gut und wichtig.

Man kann Spaziergänge unternehmen und gemeinsame Ausflüge organisieren. Einen positiven Effekt haben dabei Unternehmungen, die an das frühere, „gesunde“ Leben anknüpfen. Viele Dinge sind möglich, von der Arbeit im Garten bis zum Walken oder anderen gefahrlosen Sportarten – aber eben nicht allein.

Auch der Besuch von kulturellen Ereignissen ist im Anfangsstadium noch möglich. Partner, Kinder oder andere betreuende Personen können meist gut einschätzen, was noch machbar ist und welche Aktivitäten die an Demenz erkrankte Person überfordern. Es geht um einen geschützten Rahmen, die Begleitperson soll Sicherheit vermitteln und für ein Gefühl der Geborgenheit sorgen.

Eine weitere Möglichkeit der Freizeitgestaltung sind Beschäftigungen, die dem Demenzkranken früher viel Freude bereitet haben. Das Spektrum ist groß und reicht vom Kartenspielen bis zum gemeinsamen Singen oder Musizieren. Auch ein Hobby wie Malen, Basteln oder Töpfern kann noch ausgeübt werden. Natürlich klappen diese Optionen nur mit Unterstützung. Aber gerade das gemeinsame Erleben bringt Stabilität und Sicherheit in den Alltag.

Filme und Fernsehen sind ein wesentlicher Bestandteil der Freizeitgestaltung. Sowohl gesunde als auch erkrankte Menschen verbringen Zeit vor dem Fernsehgerät oder gehen ins Kino. Allerdings ist gerade in diesem Bereich eine achtsame Auswahl besonders wichtig. Das normale Fernsehprogramm ist nicht gut geeignet. Nachrichten oder Krimis können Ängste auslösen.

Demenzkranker wird beim Spaziergang begleitet

Ein Spaziergang in der Natur kann für Demenzkranke eine positive Abwechslung darstellen. | © – Mediteraneo – stock.adobe.com

Was spricht gegen konventionelles Fernsehen und Kinobesuche

Bei Filmen, die im Kino laufen, sind mehrere Faktoren für Demenzkranke verstörend. Der Raum ist dunkel, die vielen anderen Besucher sorgen vielleicht für Unbehagen. Die Lautstärke ist hoch, teilweise wechselt sie auch zwischen eher normal und extrem laut. Zudem sind die Bilder schnell wechselnd, manchmal sind Effekte eingebaut, die ebenfalls verstörend wirken können.

Wer eine demenzkranke Person betreut, muss wissen: Die Ereignisse auf der Leinwand oder dem Fernseh-Bildschirm werden oft so wahrgenommen, als würden sie tatsächlich passieren. Es kann vorkommen, dass ein Demenzkranker meint, die agierenden Personen würden sich im Raum aufhalten. Deshalb ist auch „normales“ Fernsehen nicht geeignet – die betreffende Sendung muss immer mit Bedacht ausgewählt werden.

Schnell wechselnde Bilder und Kontraste, aber auch Dialoge und laute Sprecherstimmen können verunsichern. Gut sind dagegen Sendungen mit einem ruhigen Inhalt, etwa Natur- und Tiersendungen oder Reiseberichte. Heimatfilme und Lieblingsserien, die ein Demenzkranker früher sehr gern gesehen hat, können sich ebenfalls eignen.

Man sollte die Patienten damit jedoch nicht allein lassen, sondern sich dazu setzen, vielleicht die Lautstärke nach unten regulieren und insgesamt für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Für die Pflegekräfte in einem Pflegeheim ist das aus Zeitgründen leider nur sehr eingeschränkt möglich. Aber Familienangehörige haben jederzeit die Möglichkeit, bei einem Besuch gemeinsam eine Sendung anzusehen.

Ideal sind natürlich Filme, die speziell für Demenzkranke gedreht wurden. Allerdings ist die Auswahl hier nicht allzu groß. Bis das Angebot an Filmen für Demenzkranke breiter wird, kann man auf Filme zurückgreifen, die ein Demenzkranker früher sehr gern gesehen hat.

Liebesfilme, Komödien und lustige Filme können sich eignen. Oft kommen auch Filme mit einem Lieblingsschauspieler oder einer Lieblingsschauspielerin gut an. Auch bestimmte Kindersendungen, die ohne viele Dialoge auskommen, werden gern gesehen.

Weitere Filme, die gern angeboten werden können, sind Eigenproduktionen: Filme und Videos aus der Kindheit der eigenen Kinder oder Enkel, von Urlauben und Landschaften vermitteln dem Demenzkranken ein gutes Gefühl. Angehörige können selbst zur Filmkamera greifen, eine schöne Landschaft aufnehmen, das geliebte Haustier filmen und das Ganze mit einer ruhigen, stimmungsvollen Musik unterlegen.

Filme, die extra für Demenzkranke hergestellt werden

  • eine ruhige, actionarme Handlung
  • oder gar keine Handlung, eher eine Abfolge von Szenen aus der Natur
  • Inhalte mit Alltagsszenen oder Erlebnissen aus einem Urlaub
  • keine abrupt wechselnden Szenen, besser sind sanfte Übergänge
  • wenn gesprochen wird, sollten Dialoge gut verständlich sein, in einer gleichbleibenden Lautstärke
  • ruhige und sanfte Hintergrundmusik

Ein empfehlenswertes Beispiel ist der Film „Ein Tag am Meer“, der speziell für Demenzkranke produziert wurde. Der Film ist als Video-DVD erhältlich. Der Inhalt zeigt ein Paar, das einen ganzen Tag am Meer verbringt. Die ansprechenden Bilder führen vom frühen Morgen am Hafen bis zu einem faszinierenden Sonnenuntergang.

Ruhige Szenen vermitteln Eindrücke von einem Ausflug zu einer alten Mühle, vom Sonnenbad in Strandkörben sowie von Spaziergängen am Strand und durch die Dünenlandschaft. Der Film kommt ohne Dialoge und Nahaufnahmen von Gesichtern aus. Die unterlegte Musik ist harmonisch auf den Inhalt abgestimmt, Geräusche aus der Natur ergänzen die Atmosphäre. Dieser Film dauert 66 Minuten, er ist in acht Kapitel eingeteilt. Man kann ihn am Stück ansehen oder einzelne Sequenzen wählen. Dazu gehören außerdem 24 großformatige Bildkarten mit Motiven aus den einzelnen Kapiteln, die auf der DVD ebenfalls enthalten sind.

 

„Ein Tag am Meer“ kann Erinnerungen wecken. Wenn die erkrankte Person noch in der Lage ist, zu sprechen, dann kann möglicherweise sogar ein Austausch über frühere Urlaube und Erlebnisse stattfinden. Generell gilt, dass ruhige Filme für Demenzkranke auch eine insgesamt beruhigende Wirkung haben. Hier geht es jedoch nicht darum, Betroffene „ruhig zu stellen“, sondern darum, dass aufwühlende, laute und spannungsreiche Filme einen gegenteiligen Effekt haben können.

Ausnahmen sind möglich – wenn der Demenzkranke einen absoluten Lieblingsfilm hat, der diesen Kriterien nicht entspricht, darf dieser natürlich gern immer wieder angeschaut werden. Wichtig ist hierbei immer, dass man als begleitende Person ein Gespür dafür entwickelt, ob der entsprechende Film der betroffenen Person gut tut oder eher aufwühlt.

Vater und Sohn schauen einen Film

Wenn Filme oder Fernsehsendungen mit Bedacht ausgewählt werden, sind sie für demente Menschen eine sinnvolle Beschäftigung. | © kleberpicui – stock.adobe.com

Gemeinsam Filme ansehen: Welche Vorteile bieten Filme für Demenzkranke?

Fernsehfilme und Kinofilme hatten früher einen anderen Stellenwert als heute. Ein Kinobesuch war ein besonderes Ereignis, die Fernsehstunden am Abend dienten der Entspannung und der Erholung vom Alltag. Wenn ein Film die Emotionen anspricht, kommt es nicht auf das absolute Verständnis des Inhalts an. Oft sind es die Musik und die Bilder, die für Entspannung sorgen.

Filme, die eine erkrankte Person immer gern gesehen hat, sind häufig sehr gut geeignet. Demenzpatientinnen und -patienten erinnern sich vielleicht nicht an den konkreten Inhalt. Aber es bildet sich häufig ein rascher Zugang, denn auch wenn das Erinnerungsvermögen nicht mehr stark ausgeprägt ist, kann das Unterbewusstsein reagieren. Ein Film „von früher“ spricht die Emotionen an. Demenzkranke spüren, dass sie die Stimmen kennen, sie reagieren auf die Filmmusik, es entsteht eine angenehme Stimmung. Solche Filme können immer wieder angesehen werden. Oft kommt es zu einer Art „Wiedererkennungseffekt“. Wenn die Sprachfähigkeit noch gegeben ist, kann der Film oder die Sendung als Gesprächsgrundlage dienen.

Die Zeit, die gemeinsam vor dem Fernsehgerät im Senioren- oder Pflegeheim oder zu Hause verbracht wird, stärkt das Gefühl des Zusammenseins, der Zugehörigkeit zu anderen Menschen. Außerdem kann damit der Tag strukturiert werden, beispielsweise wenn die Bildschirmzeit vor oder nach dem Nachmittagskaffee eingeplant wird.

Fazit

Wenn die Erinnerungen verblassen, bleibt die Gefühlswelt trotzdem erhalten. Gemeinsam verbrachte Zeit, behutsame Umarmungen, Singen und spielerische Erlebnisse geben einem Demenzkranken das Gefühl, dass er nach wie vor wertvoll ist. Die Möglichkeit, miteinander Filme anzuschauen, gehört ebenfalls dazu. Dabei ist es wichtig, passende Filme auszusuchen, die die erkrankte Person nicht aufregen, sondern auf eine sanfte Art und Weise für gute Emotionen sorgen.

 

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