Früherkennung von Alzheimer
7 Warnzeichen für eine Erkrankung
Alzheimer gehört sicherlich zu den verstörendsten Volkskrankheiten unserer alternden Gesellschaft. Nicht nur für die Betroffenen selbst, auch für nahe Verwandte und Freunde gehört der zunehmende geistige Verfall eines geliebten Menschen zu den schmerzlichsten Erfahrungen des Lebens. Trotz intensiver medizinischer Forschungen seit der Entdeckung der Krankheit durch Alois Alzheimer im Jahr 1906 lässt sich die fortschreitende Demenz bislang nicht heilen. Der geistige Zustand eines erkrankten Patienten lässt sich mit entsprechender Medikationen jedoch stabilisieren, weshalb eine möglichst frühe Diagnose wichtig ist.
Bis zur klinischen Diagnose einer Alzheimer-Krankheit ist der Verfallsprozess oftmals bereits offensichtlich. Laut neueren Untersuchungen können jedoch 20 Jahre bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen. Charakteristisch sind hierfür Ablagerungen im Gehirn, sogenannte Amyloid Plaques. Neuere Biomarker-Test weisen die dafür verantwortlichen Proteine zwar bereits 8 Jahre vor einem klinischen Ausbrechen der Krankheit im Blut nach, jedoch haben es diese Test leider noch nicht bis zur Marktreife gebracht. Eine möglichst frühe Erkennung aufgrund der folgenden Symptome bleibt deshalb wichtigster Schritt auf dem Weg zur Behandlung dieser leidvollen Krankheit.
1. Vergesslichkeit
Jeder vergisst einmal was, oft auch häufiger, als einem tatsächlich lieb ist. Doch bei einem verstärkten Auftreten des Phänomens und vor allem dann, wenn sich Betroffene an Ereignisse oder Begegnungen gar nicht mehr erinnern können, sollten Angehörige genauer hinsehen.
2. Probleme bei der Alltagsbewältigung
Viele versuchen das Problem schnell als Zerstreutheit abzutun: Ganz alltägliche Handlungen wie die Zubereitung des Essens werden unterbrochen und auch später nicht mehr fortgeführt. Mitunter kleiden sie sich jahreszeitlich unangemessen und beurteilen auch andere Situationen vollkommen falsch.
3. Wortfindungsstörungen
Nicht immer hat man das passende Wort parat. Bei Alzheimer-Patienten häuft sich dieses Problem. Sie vergessen die Bezeichnung einfachster und alltäglichster Dinge, neigen deshalb zum Umschreiben oder erfinden gänzliche neue Worte.
4. Orientierungslosigkeit
An Alzheimer erkrankte Menschen, verlegen Dinge häufiger, können Tageszeiten verwechseln oder sich in vertrauter Umgebung, beispielsweise in unmittelbarer Nachbarschaft, verlaufen. Oftmals können sie es sich auch nicht erklären, wie sie an einen bestimmten Ort gekommen sind.
5. Verringerte Abstraktionsfähigeit
Deutlich wird dies oft im Umgang mit Geld. Betroffenen geht das Gefühl für den Wert des Zahlungsmittels verloren, sie verschenken unachtsam Geld oder vergessen wichtige Rechnungen zu bezahlen. Der Umgang mit Fahrplänen oder einem einfachen Telefonbuch fällt ihnen zunehmend schwerer.
6. Veränderungen der Persönlichkeit
Eine Alzheimer-Erkrankungen macht auch nicht vor der Persönlichkeit eines Menschen halt. Plötzliche Stimmungsschwankungen, aber auch eine generelle Reizbarkeit, Distanzlosigkeit, oft auch Angst und Misstrauen oder eine allgemeine Antriebslosigkeit können den Umgang mit Betroffenen erschweren.
7. Verlust der eigenen Urteilskraft
Alzheimer-Patienten, fragen und erzählen die gleichen Dinge wieder und immer wieder, zugleich geht ihnen das Verständnis von Zusammenhängen und eine eigene Meinungsbildung verloren. Vielmehr verlassen sie sich auf das Urteil eines anderen, auch bei Entscheidungen, die sie früher selbst getroffen hätten.
Erkennen Sie einzelne Auffälligkeiten oder eine ganze Reihe dieser Beschwerden wieder, heißt das noch nicht, dass eine echte Alzheimer-Krankheit vorliegt. Die Symptome sollten jedoch unbedingt mit einem Facharzt besprochen werden, um die genauen Ursachen zu klären. Klinische Tests können aus einer bloßen Ahnung Gewissheit werden lassen, aber vor allem frühzeitige Unterstützung beim Kampf gegen die Krankheit mobilisieren.