Nachhaltige Ernährungsumstellung
Wie Sie ungesundes Essverhalten konsequent umprogrammieren
Es ist kein Geheimnis, dass eine gesunde Ernährung eine Schlüsselrolle für unser Wohlbefinden spielt. Doch oft scheitern wir daran, ungesunde Essgewohnheiten dauerhaft zu verändern. Das Gefühl des Scheiterns kann frustrierend sein und uns daran hindern, einen nachhaltigen Lebensstil zu erreichen.
Wenn Neugier und Experimentierfreude keine langfristigen Verhaltensänderungen bei der Ernährung herbeiführen können, hilft manchen Menschen ein konsequenterer Weg. Wir geben Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um ungesunde Verhaltensmuster zu erkennen, zu verstehen und um diese dauerhaft verändern zu können.
Langsame Ernährungsumstellungen für langfristige Erfolge
Eine abrupte Ernährungsumstellung kann frustrierend sein, den Körper überfordern und schlimmstenfalls Unverträglichkeiten hervorrufen. Es ist daher ratsam, die Umstellung langsam anzugehen und dem Körper und der Seele Zeit zu geben, sich an die neue Situation anzupassen. Schließlich ist ein Wandel in der Ernährung keine Diät, kein vorübergehender Verzicht, sondern ein Hinwenden zu mehr Geschmack und Wohlbefinden.
Das heißt aber auch: Die neue Ernährung muss zu Ihnen passen. Erfolgreich sind Sie nur, wenn es Ihnen weiterhin gut schmeckt. Dabei sollten Sie sich trauen, neue Wege zu gehen. Schließlich gilt es, Prägungen aus der Kindheit zu hinterfragen und neue, positive Erfahrungen diesen gegenüberzustellen. Das muss einem nicht von Anfang an schmecken. Ein bisschen Durchhaltevermögen ist auf jeden Fall gefragt, wobei die folgenden Tipps helfen:
- Führen Sie ein Ernährungstagebuch – Am besten ist es, Sie haben bereits den Ist-Zustand protokolliert. So haben Sie einen guten Überblick, wo Änderungen beim Essverhalten am wirkungsvollsten sind. Fragen Sie sich: Wann und wo bekomme ich meine essentiellen Nährstoffe her?
- Lernen Sie die Zutatenlisten lesen – Der Teufel steckt im Detail. Suchen Sie ihn. Gerade in hochverarbeiteten Lebensmitteln stecken eine Vielzahl an Zusatzstoffen, die nur haltbar, farbig, stabil oder würzig machen, aber längst noch nicht lecker. Machen Sie sich bewusst, was Sie tagtäglich konsumieren.
- Setzen Sie sich konkrete Ziele – Sei es Gewichtsreduktion, bessere Haut, Tierwohl, schmerzfreie Beweglichkeit oder Medikamentenverzicht. Versuchen Sie sich über Ihren persönlichen Antrieb klar zu werden und möglichst genaue Ziele zu formulieren, die Ihnen als Richtschnur dienen.
- Suchen Sie Gleichgesinnte – Holen Sie sich Motivation aus Ihrem familiären Umfeld oder bei guten Freunden. Gemeinsam lassen sich Durchhänger weitaus besser kompensieren, aber auch schon wohlwollende Unterstützung kann helfen, den eigenen Zielen treu zu bleiben.
- Lernen Sie Kochen – Sie meinen, Sie wüssten, wie das geht? Freunden Sie sich mit dem Gedanken an, neu kochen zu lernen. Ungesunde Ernährung hat viel mit Unwissen über die Kunst der Zubereitung zutun. Bratkartoffeln mit Würstchen sind leider noch kein vollwertiges Gericht.
- Führen Sie eine Bestenliste – Bauen Sie sich ein persönliches Repertoire an Lieblingsgerichten auf, als Zettelordner, Lesezeichenliste oder auch Foodblog – ganz egal. Hinterfragen Sie ungesunde Gerichte und schauen Sie, wie Sie diese optimieren oder ganz ersetzen können.
- Üben Sie sich in Geduld – Nicht alles schmeckt von Anfang an. Doch unsere Geschmackssinne lassen sich trainieren. Führen Sie sie behutsam, aber beharrlich an neue Lebensmittel und Rezepte heran, zum Beispiel indem Sie die Dosierung von Zucker und Salz Schritt für Schritt reduzieren.
- Probieren Sie Challenges – Mitunter hilft es, größere Herausforderungen für einen begrenzten Zeitraum anzugehen, wie den Veganuary und viele andere. 20 bis 30 Tage sind ein guter Zeitraum, um neue Gewohnheiten anzunehmen.
- Nehmen Sie sich Zeit – In beiderlei Hinsicht. Reservieren Sie sich explizit Zeit für die Vorbereitung und Einnahme der täglichen Mahlzeiten und geben Sie sich ausreichend Zeit für die gesamte Ernährungsumstellung bis hin zum endgültigen Erfolg.
Eine gesunde Ernährung ist kein Sprint, sondern eher ein Marathon. Es erfordert Zeit, Geduld und Engagement, um langfristige Veränderungen zu bewirken. Indem Sie ein Ernährungstagebuch führen, Zutatenlisten studieren, sich konkrete Ziele setzen und Gleichgesinnte suchen, legen Sie den Grundstein für eine nachhaltige Ernährungsumstellung. Seien Sie kritisch: Vielleicht sind die eigentlichen Kalorienbomben gar nicht die fettigen Chips am Abend, sondern die zuckrigen Müslis am Morgen?
Das Erlernen neuer Kochfähigkeiten und das Sammeln von Lieblingsrezepten ermöglichen es Ihnen, gesunde Mahlzeiten mit Genuss zuzubereiten. Seien Sie geduldig mit sich selbst und üben Sie sich mit kleinen Schritten in neuen Geschmackserlebnissen. Nehmen Sie die Herausforderung an und nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ihre Ernährung.
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