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Pflege - Dekubitus - Teil 2

Dekubitus-Prophylaxe

Wichtige Maßnahmen zur Vermeidung von Druckgeschwüren

Ursachen und Risiken für Dekubitus - Pflegekraft beim Umbetten einer bettlägerigen Frau
Ursachen von Dekubitus vorbeugen | © Robert Kneschke - stock.adobe.com

Dekubitus, auch bekannt als Druckgeschwür, ist eine ernste Komplikation, die durch Druck, Reibung und Scherkräfte auf der Haut entsteht. Um die Entstehung von Dekubitus zu vermeiden, ist es für die Pflege essenziell, prophylaktische Maßnahmen zu ergreifen.

Die Vermeidung von Dekubitus ist im Pflegealltag von großer Bedeutung, da das Wundliegen oder -sitzen ernsthafte Komplikationen für Betroffene mit sich bringen kann. Mitunter entwickeln sich aus einem Dekubitus schwerwiegende Infektionen, die einen längeren Krankenhausaufenthalt notwendig machen und eine enorme Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen. Eine effektive Dekubitusprophylaxe kann dazu beitragen, das Risiko der Entstehung von Dekubitus deutlich zu minimieren.

Ziel der Dekubitusprophylaxe ist es deshalb:

  1. die entscheidenden Risikofaktoren für einen Patienten zu erkennen und zu vermindern
  2. mittels einer individuell angepassten Prophylaxe Dekubitus vorzubeugen
  3. bei allen Maßnahmen jedoch den Patientenwillen nicht zu vernachlässigen

Um welche Maßnahmen bei der Dekubitusprophylaxe geht es?

Um die Entstehung von Dekubitus zu vermeiden, sind eine ganze Reihe verschiedener Maßnahmen erforderlich. Nicht immer sind Patienten mit allen Maßnahmen einverstanden. Es gilt, den Wunsch des Patienten zu respektieren und diesen, gerade in der professionellen Pflege, hinreichend zu dokumentieren. Die wichtigsten Maßnahmen umfassen:

  • Risikoerkennung: Die frühzeitige Risikoerkennung ist entscheidend, um das Risiko der Entstehung von Dekubitus zu minimieren. Hierzu sollten regelmäßige Hautinspektionen und -beobachtungen durchgeführt werden.
  • Förderung der Eigenbewegung: Sofern möglich, ist Bewegung die beste Prophylaxe von Dekubitus. Ermuntern Sie Patienten zum regelmäßigen Stehen und Gehen. Oft hilft schon ein Sitzen auf der Bettkannte. Das regt den Kreislauf und damit die Durchblutung an.
  • Druckentlastung: Generell ist eine effektive Druckentlastung notwendig, um die Entstehung von Dekubitus zu vermeiden. Dafür sind regelmäßige Umpositionierungen oder Hilfsmittel wie Antidekubitusmatratzen, Lagerungskeile und Wechseldrucksysteme erforderlich.
  • Hautpflege: Eine gute Hautpflege ist ebenfalls ratsam, um das Risiko der Entstehung von Dekubitus zu minimieren. Dazu gehört die regelmäßige Reinigung und Pflege der Haut sowie die Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes.
  • Ausgewogene Ernährung: Mangelernährung kann die Entstehung von Dekubitus befördern. Sorgen Sie deshalb für abwechslungsreiche Kost und achten Sie vor allem auf eine ausreichende Einnahme von Flüssigkeit.

Maßnahmen zur Risikoerkennung

Eine Kontrolle auf Verletzungen, Rötungen oder Druckstellen kann bei der täglichen Körperpflege erfolgen. An der Haut lässt sich auch erkennen, wie gut pflegebedürftige Menschen trinken. Achten Sie auch auf hautschädigende Gewohnheiten wie zu langes Sitzen oder übermäßiges Herumrutschen im Bett. Führen Sie bei Unklarheit ein Bewegungsprotokoll.

Maßnahmen zur Förderung der Eigenbewegung

Die Förderung der Eigenbewegung ist eine entscheidende Maßnahme zur Dekubitusprophylaxe bei Risikopatienten. Durch regelmäßige Mobilisation und aktive Bewegung können Druckschäden vermieden und die Durchblutung gefördert werden. Angepasste Bewegungsübungen und individuelle Bewegungspläne können dabei helfen.

Bewegungstraining und Muskelaufbau erhält zudem die körperliche Leistungsfähigkeit. Fördern Sie deshalb Aktivitäten des täglichen Lebens, wie zum Beispiel selbstständiges Aufstehen, Ankleiden oder Körperpflege. Ziehen Sie, um selbstständiges Bewegen zu erleichtern, Hilfsmittel wie Gehhilfen oder Rollstühle in Betracht.

Maßnahmen zur Druckentlastung

Insbesondere immobile Patienten sollten in wiederkehrenden Abständen umpositioniert werden. Als Faustformel wurde früher ein Turnus von zwei Stunden genannt, doch kann dieser tatsächlich ganz unterschiedlich ausfallen. Wichtig ist, dem individuellen Dekubitusrisiko entsprechend zu handeln und eine gleichmäßige Verteilung des Drucks auf die verschiedenen Körperbereiche sicherzustellen. Gegenüber der früher angeratenen 90-Grad-Lagerung hat sich inzwischen die 30- und 135-Grad-Positionierung besonders bewährt.

Ein unterstützendes Instrument zur Druckentlastung sind spezielle Lagerungshilfen wie Antidekubitusmatratzen oder -kissen. Antidekubitusmatratzen verteilen den Druck auf eine größere Fläche und können so das Risiko von Druckgeschwüren reduzieren.

Maßnahmen zur Hautpflege

Eine regelmäßige Hautpflege ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Dekubitusprophylaxe. Dabei sollte die Haut möglichst trocken und sauber gehalten werden. Ein weiteres Ziel ist die Erhaltung der natürlichen Hautbarriere durch regelmäßiges Eincremen oder -ölen. Achten Sie darauf, dass keine reizenden oder allergieauslösenden Substanzen enthalten sind. Auch der früher beliebte Franzbranntwein entfettet nur unnötig die Haut. Zu trockene oder gar rissige Haut ist anfälliger für Druckschäden.

Maßnahmen zur Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist notwendig, um die Wundheilung und Regeneration der Haut zu fördern. Insbesondere eine ausreichende Versorgung mit Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen ist von Bedeutung. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um eine Austrocknung der Haut zu vermeiden. Bei Mangelerscheinungen können einzelne Stoffe supplementiert werden. Generell gilt: Bewegung regt den Appetit an. Unterstützen Sie also die zu pflegende Person bei der Eigenbewegung.

Fazit

Die Dekubitusprophylaxe ist von großer Bedeutung, um das Risiko von Druckgeschwüren zu minimieren und somit die Gesundheit und Lebensqualität von Patienten zu erhalten. Hierzu gehören verschiedene Maßnahmen, wie beispielsweise regelmäßiges Umlagern, die Verwendung von Lagerungshilfen, eine regelmäßige Hautpflege und eine ausgewogene Ernährung. Wichtig ist dabei eine individuelle und ganzheitliche Betrachtung des Patienten, um die bestmögliche Prophylaxe zu gewährleisten.

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Teil 3 – Behandlung von Dekubitus

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