Spartipps beim Wohnortwechsel
Wie Senioren ihre Umzugskosten minimieren können

Zweimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt? Ein Wohnortwechsel muss nicht den finanziellen Ruin bedeuten. Neben allgemeinen Spartricks und steuerlichen Optionen gibt es besonders für pflegebedürftige Menschen die Möglichkeit, sich den Umzug über die Pflegekasse finanzieren zu lassen.
Dass das Mobiliar ohne Schaden den Umzug übersteht, dafür sorgen professionelle Dienstleister, die sich – wie im letzten Beitrag besprochen – inzwischen auch auf die Bedürnisse von Senioren eingestellt haben. Neben der Abwicklung des kompletten Umzugs von der Planung bis zur Schlüsselübergabe übernehmen mittlerweile auch immer mehr Unternehmen die Beantragung einer Kostenübernahme beispielsweise durch die Pflegekasse. Doch auch ohne Zuschüsse gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die eigenen Umzugskosten zu senken.
Wo Sie beim Umzug Kosten sparen können
Das geht schon los beim Umzugstermin. So können die Serviceleistungen eines Umzugsunternehmens außerhalb der Hochsaison im Sommer oder Winter deutlich günstiger ausfallen. Auch ein Termin innerhalb der Woche und zur Mitte des Monats ist im Allgemeinen weniger gefragt und kann so bei den Preisverhandlungen eine wesentliche Rolle spielen.
Generell ist es ratsam, die Preise mehrerer Unternehmen zu vergleichen und gezielt nach Pauschalpreisen zu fragen. Lassen Sie sich Angebote zudem mit einer Liste aller vereinbarten Leistungen schriftlich geben. Nur so können Sie verhindern, dass es im Nachhinein zu bösen Überraschungen kommt.
Wesentlicher Preistreiber bleibt natürlich der Umfang des Hab und Gutes. Fangen Sie deshalb bereits lange vor dem anstehenden Umzug damit an, besonders sperrige und nicht mehr notwendige Dinge auszusortieren. Über Online-Plattformen wie ebay-Kleinanzeigen können nicht mehr benötigte Gegenstände für Selbstabholer annonciert werden. Mit etwas Glück bekommen Sie einige Ihrer Wertsachen auch auf dem Flohmarkt nicht nur verschenkt, sondern verkauft. Die Berliner Firma Momox kauft Kleidung, CDs und Bücher zum Festpreis an.
Was nicht permanent benötigt wird, aber unbedingt in die neue Wohnung mit muss, können Sie selbst lange vor dem Umzug in Kartons einpacken. Das spart Arbeitskosten. Übrigens können Sie Kartons und Mehrwegboxen statt zu kaufen auch kostengünstig mieten. Allerdings lohnt sich das vor allem bei größeren Umzügen und nur bei kurzem Gebrauch. Möglicherweise bietet Ihr Umzugsunternehmen aber auch einen Rückkauf gebrauchter Kartons.
Steuerliche Sparmöglichkeiten
Die Kosten eines Umzugsunternehmens oder einer Entsorgungsfirma können in der jährlichen Einkommenssteuererklärung unter Haushaltsnahe Dienstleistungen mit bis zu 20.000 Euro pro Jahr geltend gemacht. Sollte der Umzugsgrund ein medizinischer sein, können die Kosten als außergewöhnliche Belastungen angerechnet werden. Als Nachweis reicht eine ärztliche Bescheinigung.
Zuschuss bei Umzug pflegebedürftiger Menschen
Liegt gar ein Pflegegrad vor, kann bei der Pflegekasse zudem ein Zuschuss beantragt werden. Wer also aus gesundheitlichen Gründen in eine altersgerechte Wohnung wechselt, kann bis zu 4.000 Euro Unterstützung erhalten. Nach §40 Abs. 4 SGB XI müssen folgende Voraussetzungen im Einzelnen erfüllt sein:
- mindestens 1. Pflegegrad
- Umzug in eine barrierefreie Wohnung
- Verringerung des Pflegeaufwands bzw. Sicherung Selbstständigkeit
- wesentliche Erleichterung der häuslichen Pflege
Das Sozialgesetzbuch unterstützt damit Umzüge in ein Pflegeheim oder in eine behindertengerechte Wohnung. Unter Umständen wird auch der Umzug vom Obergeschoss in das Erdgeschoss gefördert, sofern die oben genannten Punkte erfüllt sind.
Fazit
Ein Umzug ist nicht nur emotional, sondern oft auch finanziell ein Kraftakt. Umso wichtiger ist es, über Einsparpotenziale Bescheid zu wissen. Neben einer guten Vorbereitung liegen diese in steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten und Zuschüssen durch die Pflegekasse.