Präventiv gegen Krebs
Wie der eigene Lebensstil das Krebsrisiko senken kann

Etwas mehr als eine halbe Million Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Krebs. Über vier Millionen Menschen leben hierzulande mit der Diagnose. Die Krankheit hat das Zeug, Herz-Kreislauf-Erkrankungen als häufigste Todesursache zu übertreffen. Doch nicht nur die Erkrankungsraten, auch die Überlebenschancen steigen. Zudem könnten über vierzig Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden.
Bei der nachhaltigen Bekämpfung von Krebs spielen aktuelle Forschungsansätze sicherlich eine wichtige Rolle. Ein bedeutender Ansatz liegt jedoch nicht in der Hand der Wissenschaftler, sondern bei jedem von uns selbst. Aus diesem Grund planen die Deutsche Krebshilfe sowie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) den Aufbau eines Krebspräventionszentrums, in welchem ambulante wie digitale Präventionsangebote entwickelt sowie Gesundheitskampagnen entworfen werden sollen.
Zu den drei häufigsten Krebsarten zählen Lungen-, Brust- und Darmkrebs. Neben genetischer Disposition spielt bei diesen Erkranken auch der Lebenswandel eine wesentliche Rolle. So nennt Michael Baumann, Chef des DKFZ, das Rauchen als größten Risikofaktor für Krebs. Als zweite Ursache gilt seinen Worten nach ungesunde Ernährung und der zunehmende Mangel an Bewegung. Doch es gibt weit mehr, was jeder Einzelne vorsorglich tun kann:
10 Punkte, um einer Krebserkrankung vorzubeugen
- Mehr Bewegung – Viele Berufe zwingen uns zu körperlicher Passivität. Um so wichtiger ist es, im Alltag den eigenen Körper so viel wie möglich zu fordern.
- Nicht rauchen – Trotz Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen blenden noch viele die Konsequenzen der Sucht auch hinsichtlich der Gefahr von Krebs komplett aus.
- Verzicht auf Alkohol – Je weniger Alkohol wir konsumieren, desto größer der gesundheitliche Effekt. Das gilt auch in Anbetracht des Krebsrisikos.
- Gesunde Ernährung – Eine Ernährungsumstellung kommt oftmals einem radikalen Kulturwandel gleich. Um so wichtiger ist es, auch mit kleinen Schritten dranzubleiben.
- Gewicht reduzieren – Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist übergewichtig, fast jeder fünfte Erwachsene sogar adipös – mit allen Konsequenzen auch für Krebs.
- UV-Strahlung meiden – Schützen Sie sich und Ihre Kinder vor hautkrebsverursachender Strahlung durch ausreichend Sonnenschutz, nicht nur im Sommer.
- Krebserregende Stoffe kennen – Nicht nur Lebensmittel enthalten krebserregende Stoffe. Unsere Konsumwelt ist voll davon. Informieren Sie sich über Verbrauchermagazine wie Stiftung Warentest.
- Bevorzugt Stillen – Wenn möglich, stillen Sie Ihr Kind, dies kann das Brustkrebsrisiko senken. Außerdem stehen Hormontherapien gegen Wechseljahresbeschwerden in Verdacht.
- Immunisieren – Bestimmte Impfungen wie gegen Hepatitis-B und HPV können unter Umständen der Bildung von Tumoren vorbeugen.
- Untersuchen lassen – Nutzen Sie das Angebot der Krankenkassen zur Krebsfrüherkennung. Viele Krebsarten lassen sich so weit besser behandeln als in späteren Stadien.
Prävention zur Senkung des Krebsrisikos
Die Komplexität der Krankheitsbilder führt dazu, dass Krebs entstehen kann, selbst wenn wir so viel wie möglich für unsere Gesundheit tun. So trägt die erbliche Veranlagung ebenfalls zu einem erhöhten Krebsrisiko bei. Um so wichtiger ist es, Krebs so früh wie möglich zu erkennen. Inzwischen gibt es eine Vielzahl etablierter diagnostischer Methoden und immer neue kommen hinzu.
Beispielsweise macht ein an der Universitäts-Frauenklinik Jena entwickeltes Verfahren die Früherkennung von Gebährmutterhalskrebs anhand von Veränderungen in der Zell-DNA möglich. Andere Wissenschaftsteams wie bei der Eisbach Bio setzen auf die Analyse des menschlichen Genoms, um direkt ein für die Entstehung von Tumoren notwendiges Protein auszuschalten. Aber auch die genaue Beobachtung des eigenen Körpers und eventueller Anomalien kann helfen, die Krankheit frühzeitig zu identifizieren und erfolgreich zu bekämpfen. Doch wie immer gilt: Prävention ist die beste Medizin.