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Pflege

Vereinbarkeit von Pflege und Beruf

Sorgearbeit für Nahestehende zeitlich und finanziell anerkennen

Frau hilft Seniorin beim Aufrichten vom Sofa
Für Pflege und Beruf im Dauereinsatz | © Robert Kneschke - stock.adobe.com

In Deutschland steht eine wachsende Zahl von Menschen vor der Herausforderung, Pflege und Beruf miteinander zu vereinbaren. Es knirscht im Getriebe seit Jahren. Jetzt legt ein Expertenrat konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik vor.

Der demografische Wandel führt dazu, dass immer mehr Menschen in den hohen Lebensjahren pflegebedürftig werden. Die Generation der Babyboomer, also die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre, trägt dabei wesentlich zu diesem Anstieg bei. Gleichzeitig steigt auch die Lebenserwartung, was die Wahrscheinlichkeit von Pflegebedürftigkeit erhöht. Deshalb legt der unabhängige Beirat für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf jetzt ein konkretes Modell für eine verbesserte Familienpflegezeit und Lohnersatzleistung für pflegende Beschäftigte vor.

Bedeutung pflegender Angehöriger nimmt deutlich zu

Angesichts des Fachkräftemangels, der sich mit dem Ruhestand der Babyboomer verschärft, wird die Rolle der pflegenden Angehörigen immer bedeutender. Pflegende Angehörige leisten einen erheblichen Beitrag zur Versorgung pflegebedürftiger Menschen, vor allem in der häuslichen Pflege. Dabei nimmt die Zahl der Personen, die zu Hause gepflegt werden, kontinuierlich zu.

Problem: Eine große Anzahl von pflegenden Angehörigen ist außerdem noch erwerbstätig, womit sich die Frage nach der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stellt. Viele Angehörige können oder möchten nicht aus dem Erwerbsleben ausscheiden oder hohe Einkommenseinbußen hinnehmen. Zudem hat die COVID-19-Pandemie die Belastungserfahrungen und Sorgen pflegender Angehöriger verstärkt.

Familienpflegezeit, kurzzeitige Arbeitsverhinderung und Pflegeunterstützungsgeld

Mit dem Zweiten Bericht des unabhängigen Beirats zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf bekommt die Politik klare Empfehlungen zur Verbesserung der Vereinbarkeit und ein konkretes Modell zur Familienpflegezeit und zum Familienpflegegeld an die Hand, um pflegende Angehörige zu unterstützen. Außerdem wurde die Umsetzung von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf unter den Bedingungen der Pandemie betrachtet, und Empfehlungen zur krisenfesteren Gestaltung der Angehörigenpflege formuliert. Auch die Pflegestrukturen in Deutschland und ihre geschlechtergerechte Gestaltung wurden beleuchtet.

Konkrete Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung der Familienpflegezeit:

  • Für jede pflegebedürftige Person sollte ein Anspruch von 36 Monaten Familienpflegezeit bestehen, davon sechs Monate als vollständige oder teilweise Freistellung.
  • Die Freistellungen pflegender Angehöriger wären steuerfinanziert und müssten mit dem Familienpflegegeld analog zum Elterngeld ausgestaltet werden.
  • Kurzzeitige Arbeitsverhinderungen könnten für eine pflegebedürftige Person oder im Sterbefall mehrfach in Anspruch genommen werden.
  • Für jede pflegebedürftige Person und für Personen in der letzten Lebensphase sollte für zehn Arbeitstage pro Jahr ein Pflegeunterstützungsgeld bezogen werden können.

Klares Ziel ist es, Sorgearbeit für Nahestehende anzuerkennen und erwerbstätigen Menschen zu ermöglichen, Pflegeleistungen zu erbringen, ohne finanziell in Not zu geraten. Jedoch betont der Beirat, dass die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf nicht nur durch Lohnersatzleistungen und Freistellungen gelöst werden kann, sondern auch eine verbesserte professionelle Pflegeinfrastruktur benötigt wird. Dazu gehören verlässliche und den Bedarfen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen entsprechende Versorgungsstrukturen. So sollte die Pflegeversicherung die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf als Leitgedanken verankern.

Die Empfehlungen des Beirats beinhalten auch spezifische Maßnahmen für vulnerable Gruppen wie pflegebedürftige Kinder und Jugendliche und deren Angehörige. Es wird aber auch darauf hingewiesen, dass die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in kleinen und mittleren Unternehmen besonders berücksichtigt werden muss und im Vergleich zu großen Unternehmen auf vollkommen anderen Bedingungen fußt.

Pandemie hat die Anfälligkeit des Pflegesystems offenbart

Der Beirat betont die Bedeutung nachvollziehbarer und verlässlicher Rahmenbedingungen für Angehörige, die ihre Familienmitglieder zu Hause pflegen, insbesondere in Krisenzeiten wie der COVID-19-Pandemie. Die Erfahrungen während der Pandemie haben klar gezeigt, dass es dringend notwendig ist, Handlungs-, Unterstützungs- und Kommunikationskonzepte zu entwickeln, die den Anforderungen der Pflege gerecht werden.

So hat die Pandemie die bestehenden Schwächen in der Pflegeversorgung in Deutschland verdeutlicht und die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform des Systems unterstrichen. Es reicht eben nicht, nur fleißig Notfallpläne zu erstellen. Vorsorgemaßnahmen müssen auch gesetzlich verankert werden. Dazu gehört die Schaffung von medizinischen und pharmakologischen Versorgungskapazitäten, die Sicherstellung von Schutzausrüstungen für Pflegeheime, ambulante Pflegedienste und pflegende Angehörige sowie die Planung für zusätzliche personelle Unterstützung in kritischen Bereichen.

Nur wenn die Unterstützungsnetzwerke auch in Krisenzeiten gut funktionieren, kann die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf gewährleistet werden. Dies erfordert einheitliche Hygienekonzepte, Fortbildungen für das Personal, Zugang zu Testkapazitäten und Hygienematerialien. Zudem sollte die Beratung und Information für pflegende Angehörige konsistent und niedrigschwellig zugänglich sein. Idealerweise werden gut vernetzte Beratungs- und Unterstützungsangebote in jeder einzelnen Kommunen bereitgestellt, die auch in Notfällen sofortige Hilfe bieten können.

Fazit

Mit dem Zweiten Bericht des unabhängigen Beirats zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf wurde einmal mehr festgestellt, dass die Situation für pflegende Angehörige und pflegebedürftige Personen in Deutschland miserabel ist. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels und einen konkreten Maßnahmenkatalog, der die Position von pflegenden Angehörigen stärken soll. Es geht um die Entwicklung von Krisenkonzepten, eine Stärkung der Unterstützungsstrukturen und Beratungsangebote sowie eine verbesserte Wahrnehmung und Forschung zur Situation von pflegenden Angehörigen, die auch berufstätig sind. Jede Menge Baustellen also, die Menschen in akuter Überlastung nichts mehr nützen werden, aber in hoffentlich nicht allzu weiter Ferne, die häusliche Pflege in Deutschland wesentlich reformieren.

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