Erste-Hilfe-Kurse für Senioren
Wie Sie in Notsituationen einen kühlen Kopf bewahren
Je älter die Menschen werden, desto weiter liegt im Allgemeinen auch der letzte absolvierte Erste-Hilfe-Kurs zurück. Häufig stammt das eigene Wissen noch aus den Zeiten der Fahrschulprüfung, ist mitunter also schon ein halbes Jahrhundert alt. Viele denken bei Geburt ihrer Enkelkinder über einen Auffrischungskurs nach, doch die Kenntnis lebensrettender Maßnahmen wird gerade für alte Leute wichtiger, da die Zahl der Notfälle mit dem Alter steigt.
Gelernt ist gelernt? Hand aufs Herz, fühlen Sie sich noch in der Lage, eine Herzdruckmassage durchzuführen? Wird die Mund-zu-Mund-Beatmung heutzutage überhaupt noch empfohlen? Wie geht man mit einem Defibrillator um? Kursanbieter wissen: Ein großes Problem gerade bei älteren Menschen ist die Unsicherheit. Auf Unfälle reagieren sie teilweise erschrocken und unbedacht oder aus Angst, das Falsche zu tun, zu spät. Doch bis zum Eintreffen professioneller Hilfe kann jede Sekunde zählen. Erste-Hilfe-Kurse geben dafür die notwendige Sicherheit und Souveränität.
Altersgerechte Fragen und Vermittlung
Inzwischen gibt es von den deutschen Sozialverbänden und Hilfswerken zahlreiche Erste-Hilfe-Kurse, die sich bewusst an Senioren richten. Unter Altersgenossen fällt es oft leichter, Bedenken und Fragen zu formulieren, auch wird die körperliche Verfassung der Teilnehmer stärker berücksichtigt. Wiederbelebungsmaßnahmen müssen nicht auf den Knien am Boden geübt werden, sondern können aufrecht am Tisch ausprobiert werden. Auf kräftezehrende Wiederholungen wird zumeist verzichtet.
Helfen kann man auf vielerlei Weise. Wer sich körperlich nicht fit fühlt, kann anderen Ersthelfern zuarbeiten und sie so unterstützen, kann beruhigend auf ein Unfallopfer einwirken und so Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung indirekt regulieren. Auch kann für diese der schnelle und koordinierte Ablauf der sogenannten Rettungskette überlebenswichtig sein.
Rettungskette – 6 Punkte für maximale Überlebenschancen
- Absichern der Unfallstelle
- Rettung aus dem Gefahrenbereich
- Notruf über die Telefonnummer 112
- Erste-Hilfe-Maßnahmen
- Ankunft des Rettungsdienstes
- Krankenhaus
Erste-Hilfe-Kurse in der Nähe
Grundsätzlich bieten die Sozialverbände wie Malteser, Johanniter, Caritas, Kolping oder das Deutsche Rote Kreuz in jeder größeren Gemeinde Erste-Hilfe-Kurse an. Viele haben spezielle Auffrischkurse, aber auch Themenschwerpunkte wie Kinder, Senioren, Autounfall im Programm. Fragen Sie bei den Vertretungen vor Ort einfach mal nach.
Die Fortbildung für Senioren hilft zudem dabei, akute gesundheitliche Probleme des eigenen Körpers besser einzuschätzen. Vielen Senioren fällt es schwer, fremde Hilfe anzunehmen. Sie warten lieber ab, ob Krankheitssymptome nicht von alleine verschwinden. Deshalb reißen die Kurse genau diese Themen wie Schlaganfall, Atemnot, Herzinfarkt, Kreislaufversagen, Diabetes oder Knochenbrüche nach Stürzen mit an. Oftmals geht es auch um ganz organisatorische Dinge wie das Packen einer Kliniktasche, den Medikamentenplan oder einen Hausnotruf.
Die Seminarleiter gehen bewusst auf die Interessen und Fragen der Teilnehmer ein. Je mehr diese sich mit einer Notsituation auseinandersetzen, desto vorbereiteter sind sie für den Ernstfall. Denn wichtig ist vor allem eins: Ruhe und einen klaren Kopf bewahren.