Reisen mit Corona
Was Sie für die Planung Ihres nächsten Urlaubs beachten müssen
Die aktuelle Situation ist angespannter denn je und die Menschen sehnen sich nach einer Auszeit. Auch wenn in diesen unsicheren Zeiten keine seriösen Vorhersagen getroffen werden können, möchten viele jetzt ihren Urlaub planen. Dabei gibt es ein paar Daumenregeln, die Sie vor bösen Überraschungen schützen können.
1. Bleiben Sie im Inland
So verlockend die Fernreise sein mag, der Organisationsaufwand ist deutlich höher und auch der Frust, wenn aufgrund plötzlicher Reisewarnungen, verschärfter Einreisebedingunngen, verpflichtender Quarantänemaßnahmen und auch möglicher Insolvenzen der Urlaub komplett ins Wasser fällt. Im Allgemeinen ist die Situation innerhalb Deutschlands planbarer, die Anreise weitaus flexibler und auch die Buchung alternativer Unterkünfte besser zu bewerkstelligen.
2. Planen Sie Reisen eher kurzfristig
Gerade bei Flugreisen und Pauschalangeboten ist die Bezahlung per Vorkasse üblich. Zwar sind die rechtlichen Rahmenbedingungen bei vorab bezahlten und dann gestrichenen Leistungen klar definiert, doch halten sich längst nicht alle Veranstalter beispielsweise an die Rückzahlungsfristen. Planen Sie Reisen deshalb lieber spontan, auch auf die Gefahr hin, dass bestimmte Reiseziele bereits ausgebucht sind. Derzeit kann niemand sagen, wie die Lage in einem Monat sein wird.
3. Buchen Sie Flugreisen direkt bei der Airline
Umgehen Sie nach Möglichkeit Vermittler von Flugreisen, um im Falle einer Rückforderung klare Zuständigkeiten zu haben. Zwar vertreten die Verbraucherzentralen die Ansicht, dass Ansprüche auf Erstattung immer gegenüber der Fluggesellschaft und nicht gegenüber dem Vermittler bestehen, jedoch sehen das manche Airlines anders. Nutzen Sie darüberhinaus für die Buchung eine Kreditkarte, können Sie eine Vorauszahlung umgehen. Die Flugkosten werden auf der Kreditkarte nur reserviert, noch nicht abgebucht.
4. Informieren Sie sich beim Auswärtigen Amt
Das Auswärtige Amt bietet aktuelle Informationen zu Ihrem Zielland und spricht im Ernstfall auch Reisewarnungen aus. Sollte es nach Ihrer Urlaubsbuchung zu einer Reisewarnung kommen, lassen sich Pauschalreisen ohne Umstände kostenlos stornieren. Eine eigene App hält Sie mittels Push-Nachrichten zu jedem Land mit ausführlichen, fortlaufend aktualisierten Reise- und Sicherheitshinweisen auf dem Laufenden.
5. Wählen Sie eine zeitgemäße Versicherung
Längst nicht jede Reiseversicherung deckt alle für Sie relevanten Risiken ab. Prüfen Sie die Bedingungen genau. Gerade Schäden, Erkrankungen oder gar Tod aufgrund von Pandemien gehören derzeit noch nicht zum Standardrepertoire. Auch bei den Reiserücktrittsversicherungen zahlen viele nicht, wenn die Erkrankung auf eine Pandemie zurückzuführen ist. Angst vor Ansteckung ist generell kein anerkannter Reierücktrittsgrund.
6. Bessere Absicherung durch Pauschalreisen
Wenn es um Rückzahlungsforderungen geht, kann das Herumschlagen mit einzelnen Leistungsanbietern wie der Fluglinie, dem Hotel oder der Autovermietung schnell zu einem nervenaufreibenden Teilzeitjob werden. Generell gilt, dass Pauschalreisen bei Insolvenz über den Sicherungsschein besser abgesichert sind als Individualreisen. Auch müssen bei Reiserücktritt die zuständigen Ansprechpartner nicht jeweils einzeln kontaktiert werden. Hinzu kommt auch eine aufwendigere Recherche der jeweiligen Geschäftsbedingungen und die Fallstricke unterschiedlicher Rechtsprechung, wenn Anbieter ihren Sitz im Ausland haben.
Corona & Urlaub – Was mache ich, wenn …?
Die Verbraucherzentralen sind ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um Ihre Reise und Ihr Recht geht. Um im Vorfeld Ihres Urlaubs Unklarheiten klären zu können, gibt der Internetauftritt Antworten auf häufig gestellte Fragen.