Günstig unterwegs mit Bus und Bahn
Die wichtigsten Spartickets und -preise im Überblick

Viele Senioren nutzen oft und gerne die öffentlichen Verkehrsmittel. Bus und Bahn stellen praktische und sichere Alternativen zum eigenen Auto dar. Wir geben einen Überblick zu verschiedenen Tarifen, denn wer die richtigen Tickets wählt, kann dabei ordentlich sparen.
Öffentliche Verkehrsmittel: Vorteile und mögliche Herausforderungen
Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bringt nicht nur für Senioren zahlreiche Vorteile mit sich. Neben Kosteneinsparungen gehören dazu mehr Nachhaltigkeit und Komfort, denn die Fahrtzeit kann beispielsweise zum Lesen oder Schlafen genutzt werden. Gerade Senioren empfinden das Reisen mit Bus und Bahn daher häufig als entspannter gegenüber dem eigenen Auto – und viele können aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst fahren.
Doch ganz ohne Probleme kommt der öffentliche Nahverkehr leider nicht: Vor allem in ländlichen Regionen gibt es oft zu wenige oder nur umständliche Verbindungen. Die Wege zur nächsten Haltestelle sind unter Umständen weit oder die Preise der Tickets sind so teuer, dass die Einsparungen im Vergleich zur Fahrt mit dem eigenen Auto kaum noch zu spüren sind.
Öffentliche Verkehrsmittel richtig nutzen
Es stellt sich somit die Frage, ob und wann sich die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel lohnt – vor allem, wenn das eigene Fahrzeug noch eine realistische Alternative ist. Prinzipiell sind sie immer dann eine gute Wahl, wenn die Verbindung komfortabel ist, wenn sehr weite Strecken zurückgelegt werden müssen oder es am Zielort keine guten Parkmöglichkeiten gibt. In diesen Fällen können sie vor allem für Senioren eine große Erleichterung darstellen, um alltäglichen Verpflichtungen nachzukommen, oder weitere Strecken zurückzulegen.
Selbst längere Reisen in Deutschland, um vielleicht die Enkelkinder zu besuchen, aber auch innerhalb von Europa sind in vielen Fällen mit dem Bus oder Zug möglich. Dann können öffentliche Verkehrsmittel den Vorteil bieten, dass sie direkt vom Start- zum Zielpunkt führen und die Senioren sozusagen nur einsteigen müssen, was den Stress auf ein Minimum reduziert.
Doch hierbei gibt es ebenfalls potenzielle Hürden, wie schweres Gepäck, das transportiert werden muss, oder häufiges Umsteigen. Schlussendlich muss also stets im Einzelfall abgewogen werden, welche in der individuellen Situation die beste Verbindung zum gewünschten Zielpunkt ist.
Lässt sich mit Bus und Bahn wirklich sparen?
Einer der Hauptgründe, weshalb Rentner auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, sind neben dem Komfort oder einer potenziellen Fahruntüchtigkeit die finanziellen Einsparungen. Denn ein eigenes Auto kostet viel Geld in der Anschaffung und im Unterhalt. Vor allem, wenn die Rente ohnehin knapp ist, können sich das viele ältere Menschen nicht mehr leisten. Sie erhoffen sich daher, durch den Umstieg auf Bus und Bahn Geld zu sparen.
Meist werden beim Vergleich die Anschaffungs- und Unterhaltskosten eines Pkw nicht berücksichtigt – der Blick richtet sich dann lediglich auf die Spritkosten. Der VCD Verkehrsclub Deutschland e.V. bietet hierzu einen Online-Vergleichsrechner, der einen ersten Überblick zeigt. Mit seiner Hilfe lassen sich Ausgaben für verschiedene Verkehrsmittel gegenüberstellen– vom Fahrrad über das Auto bis hin zum ÖPNV-Ticket.
Insgesamt können die Preise für öffentliche Verkehrsmittel jedoch stark variieren. Je weiter die zurückgelegte Strecke und je schneller das gewählte Verkehrsmittel ist, desto teurer ist der Fahrschein in der Regel. Vor allem Reisen mit dem ICE oder längere Fahrten mit Bus und Bahn können daher im dreistelligen Bereich zu Buche schlagen und somit eventuelle Benzinkosten übersteigen. Dafür entfallen die Unterhaltskosten für ein eigenes Fahrzeug. Bei Anbindungen, die nicht optimal sind, sodass für das letzte Stück vielleicht ein Taxi genommen werden muss, oder bei internationalen Reisen können die Preise ebenfalls hoch sein.
Wer hingegen eher in der eigenen Stadt unterwegs ist, um alltägliche Erledigungen zu machen, muss für eine Fahrt meist nur einen einstelligen bis kleinen zweistelligen Betrag einplanen. Welche tatsächlich die günstigste Wahl ist, muss daher im Einzelfall berechnet werden. Zudem lohnt es sich, bewusst nach Sparpotenzialen Ausschau zu halten.

Wer eine ÖPNV-Fahrt plant, sollte nach Angeboten Ausschau halten und die Preise vergleichen. | stock.adobe.com © WavebreakMediaMicro
Die besten Spartickets und -preise für Senioren
Die Standardpreise bei öffentlichen Verkehrsmitteln zu zahlen, ist nicht immer notwendig und nur selten die günstigste Lösung. Denn mittlerweile gibt es eine Reihe an Sparangeboten, teilweise speziell für Senioren, sodass die Fahrkarten zu deutlich günstigeren Preisen erhältlich sind. Es also sinnvoll, sich einmal über die regelmäßigen Spartickets und über temporäre Sonderpreise zu informieren, um tatsächlich die beste Option zu finden. Hier ein kleiner Überblick:
Deutschlandticket
Das Deutschlandticket wurde als Nachfolger für das 9-Euro-Ticket eingeführt. Mit seinem Preis von 58 Euro (Stand Januar 2025) ist es zwar deutlich teurer als der Vorgänger, aber trotzdem meist günstiger als der reguläre Fahrpreis. Es ist eine Art „Flatrate“, sodass es sich vor allem für Menschen eignet, die viel oder ausschließlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind.
In einigen Städten gibt es sogar Sonderangebote für Senioren, bei denen sie etwa vergünstigte Deutschlandtickets erhalten, wenn sie im Gegenzug ihren Führerschein abgeben, weil sie diesen nicht mehr nutzen können oder wollen. So wird ihnen eine attraktive Alternative geboten. Weitere Preiserhöhungen sind allerdings in Zukunft nicht ausgeschlossen. Außerdem wird immer wieder infrage gestellt, wie lange es das Deutschlandticket überhaupt noch geben wird – die Antwort bleibt abzuwarten.
(Super) Sparpreis der Deutschen Bahn
Die Deutsche Bahn bietet Sonderpreise an, die gestaffelt sind in Sparpreise, Flexpreise und den Super Sparpreis. Zudem gibt es eine spezielle BahnCard für Senioren, die zusätzliche Einsparungen ermöglicht. Die Unterschiede der Sparpreise zu kennen, kann sich also im wahrsten Sinne des Wortes lohnen:
- Der Flexpreis punktet vor allem durch seine Flexibilität, denn er verzichtet auf eine Zugbindung. So kann am Reisetag jede beliebige Verbindung für die gewählte Strecke genutzt werden. Er ist jederzeit vor dem ersten Geltungstag kostenlos stornierbar und das City-Ticket für 130 Städte ist bereits enthalten. Zusätzlich sparen lässt sich mit einer BahnCard.
- Der Sparpreis ist bereits ab 21,99 Euro erhältlich (Stand Januar 2025) und kann ebenfalls bis zum ersten Geltungstag oder bis zu drei Stunden nach der Buchung kostenfrei storniert werden. Eine BahnCard ermöglicht zusätzliche Einsparungen, ausgenommen ist allerdings das City-Ticket. Weiterhin gibt es den Sparpreis in verschiedenen Versionen, beispielsweise für Personen unter 27 Jahren, für Gruppen oder speziell für Senioren. Letzterer ist für alle Reisenden ab 65 Jahren bereits ab 19,99 Euro erhältlich (Stand Januar 2025).
- Der Super Sparpreis ermöglicht den Ticketkauf für ICE-Strecken bereits ab 17,90 Euro. Die Verfügbarkeit ist begrenzt und er können nur innerhalb von Deutschland genutzt werden. Der Super Sparpreis ist zudem weniger flexibel als die beiden vorherigen Varianten, dafür gibt es ebenfalls mit einer BahnCard zusätzliche Rabatte. Ein City-Ticket ist in vielen Fällen enthalten. Erneut gibt es vom Super Sparpreis noch eine Version speziell für Senioren: Ausgewählte Strecken kosten dann sogar nur 15,99 Euro (Stand Januar 2025) und der DB Gepäckservice kann hinzugebucht werden.
Regional- und Verbundtickets
Nicht nur die Deutsche Bahn besitzt mittlerweile ein breites Angebot an Spartickets. Auch in vielen Bundesländern und Verkehrsverbünden gibt es entsprechende Angebote, mit denen insbesondere Senioren den öffentlichen Nahverkehr günstiger nutzen können. Hierzu gehören beispielsweise das „Bayern-Ticket“, das „Schönes-Wochenende-Ticket“, das „Quer-durchs-Land-Ticket“ oder das 60plusAbo in Westfalen.
In beinahe jeder Region finden sich entsprechende Angebote, bei denen ein- oder zweitägige Reisen zum günstigen Festpreis möglich sind. Je größer die Gruppe, desto geringer ist in vielen Fällen der Preis pro Person. Im Bahnverkehr gelten die günstigen Fahrkarten dann allerdings nur für Verkehrsmittel des Nahverkehrs – nicht für die schnelleren Fernzüge.
Darüber hinaus fallen die Preise für Tickets in verschiedenen Regionen mit ihren jeweiligen Verkehrsverbünden deutlich unterschiedlich aus. Ein Vergleich der Deutschen Energie-Agentur GmbH zeigt etwa, dass eine Monatskarte für das Stadtgebiet Hamburg rund doppelt so viel kostet wie die Monatskarte für München.
Reise- und Fernbusse
Klassische Busreisen gibt es schon lange, doch seit einigen Jahren haben vor allem die Fernbusse den Markt verändert. Sie erlauben das Reisen per Bus, ohne dass dafür eine Pauschalreise gebucht werden muss. So bieten sie mehr Flexibilität bei der Wahl der Reisezeiten und -ziele. Ebenso sind die Preise meist deutlich günstiger als bei der Bahn.
Innerhalb von Deutschland kosten einige Strecken nur einen einstelligen Betrag und je früher die Passagiere buchen, desto günstiger sind die Preise. Zudem gibt es bei Reise- und Fernbussen immer wieder Sonderangebote oder Rabatte für Senioren. Diese zu recherchieren, ist daher vor jeder Buchung sinnvoll, um zusätzlich zu sparen.
Vergleichstools
Da sich die Ticket- und Sparpreise immer wieder verändern und je nach Anbieter sowie Region unterschiedlich sein können, ist es vor allem für „nicht-alltägliche“ Reisen sinnvoll, jedes Mal eine erneute Recherche nach dem günstigsten Preis durchzuführen. Aber auch, wenn es um Abonnements für den heimischen Nahverkehr geht, ist ein regelmäßiger Vergleich empfehlenswert. Hierfür gibt es im Internet verschiedene Tools, wie die „Bestpreissuche“ der Deutschen Bahn oder Vergleichsportale, um für den geplanten Ticketkauf die günstigste Option zu finden.
Frühbucher- und Last-Minute-Rabatte
Wie bei Flügen oder Hotels, gibt es für öffentliche Verkehrsmittel oft Rabatte, wenn die Tickets sehr früh oder sehr spät gebucht werden. Es lohnt sich deshalb, nach Frühbucher- und Last-Minute-Angeboten zu suchen, um den perfekten Zeitpunkt für eine Buchung zum besten Preis zu finden.
Extra-Tipp: Fahrten zu ungewöhnlichen Zeiten oder auf weniger beliebten Strecken sind häufig günstiger. Verschiedene Verbindungen gegenüberzustellen, führt daher zum besten Angebot.
Mitfahrgelegenheit via Auto oder Bahn
Eine letzte Möglichkeit zum Sparen sind Mitfahrgelegenheiten. Mittlerweile gibt es verschiedene Online-Plattformen und Apps, um sich mit Fremden zu verabreden und sich die Kosten für Fahrten zu teilen. Ebenso ist es natürlich möglich, sich im Freundes- oder Familienkreis abzusprechen. Bei Mitfahrgelegenheiten ist zwar Vorsicht geboten – wer aber seriöse Mitfahrer findet, kann von vergünstigten Gruppenpreisen profitieren oder direkt im Auto mitfahren und sich dadurch das Umsteigen sowie das Transportieren des Gepäcks ersparen.
Fazit
Für Senioren gibt es also zahlreiche Möglichkeiten, um sich auch ohne eigenes Auto flexibel fortzubewegen und dabei Geld zu sparen. Vor allem in städtischen Regionen mit gut ausgebautem Nahverkehr oder für typische Reiseziele, die beispielsweise von Fernbussen angefahren werden, sind die Alternativen oft günstiger und entspannter als das Autofahren.
Es ist daher sinnvoll, sich über die regionalen Angebote zu informieren und zu prüfen, ab wann das eigene Auto kein „Muss“ mehr ist oder mit welchen Tickets zusätzlich gespart werden kann. So bleibt die Mobilität im Alter möglichst lange erhalten und vielleicht ergeben sich sogar neue Kontakte oder Freundschaften für regelmäßige Mitfahrgelegenheiten.