Lieblingshobby Gartenpflege – Tipps für das Gärtnern im Alter
Wer gerne gärtnert und dieses Lieblingshobby auch im Alter genießen möchte, kann die Herausforderungen im Rahmen der Gartenpflege durch verschiedene Tipps erfolgreich meistern. Hochbeete, breite Wege und ergonomische Gartengeräte erleichtern die Gartenarbeit beispielsweise entscheidend. Mit diesen und weiteren Maßnahmen sind unterschiedliche Gesundheitsrisiken vermeidbar und die Freude am Hobby bleibt lange erhalten.
Mögliche Herausforderungen während der Gartenarbeit im Alter
Sobald Menschen im Alter gärtnern, müssen sie sich vor allem den folgenden Herausforderungen stellen:
Durch das wiederholte Bücken und Drehen machen sich bei vielen Senioren Rückenbeschwerden bemerkbar.
- Die Sturzgefahr im Verlauf der Gartenarbeit steigt mit dem Alter.
- Senioren sollten ihre Gelenke nicht zu stark belasten.
- Ältere Menschen mit Herzbeschwerden dürfen sich im Garten ausschließlich innerhalb der ärztlich empfohlenen Grenzen anstrengen.
- Verschiedene altersbedingte Beschwerden schränken die Beweglichkeit und Schnelligkeit der Senioren ein.
Obwohl Senioren die potenziellen Probleme ernst nehmen sollten, ist eine verantwortungsvolle Gartenarbeit in einem angemessenen Rahmen trotz alterstypischer Erkrankungen und Beschwerden in vielen Fällen möglich. Indem Senioren den Garten altersgerecht gestalten und im Bedarfsfall notwendige Hilfe annehmen, lassen sich die täglichen Herausforderungen im Garten leichter meistern.
Passende Beete: Hochbeete als ideale Option
Durch ein Hochbeet gelingt es Senioren, mit mehr Komfort und weniger Schwierigkeiten zu gärtnern. Während ein tieferes Pflanzenbeet am Boden die Gartenarbeit erschwert, entlastet eine erhöhte Position der Pflanzen Gelenke und Rücken.
Mit einem Hochbeet ist es nicht notwendig, sich im Garten ständig hinzuknien und zu bücken. Somit können Senioren zum Beispiel einfacher Unkraut jäten oder Pflanzen düngen. Ein Hochbeet mit den passenden Maßen gibt älteren Hobbygärtnern die Gelegenheit, in einer aufrechten Haltung Früchte, Blumen und sonstige Pflanzenarten zu pflegen.
Durch die geringere körperliche Belastung gelingen beschwerdefreie Tätigkeiten im Garten über längere Zeiträume. Das sorgt außerdem für zusätzliche Freude an der Gartenarbeit.
An einem Hochbeet mit der richtigen Höhe besteht die Chance, sitzend zu gärtnern. Vor allem für ältere Menschen mit einer eingeschränkten Mobilität stellt ein derartiges Beet eine interessante Option dar. Wer wegen des eigenen Gesundheitszustands ausschließlich für kurze Zeiträume stehen kann und ohne regelmäßige Sitzpause schnell Schmerzen empfindet, findet in einem Hochbeet oftmals die passende Lösung des Problems. Sogar im Rollstuhl ist es für leidenschaftliche Hobbygärtner im Alter durch ein erhöhtes Beet möglich, sich an der Gartenarbeit zu beteiligen.
Es gibt darüber hinaus viele Pflanzen, die sich in einem Hochbeet ohnehin besser entwickeln. Im Optimalfall gärtnern Senioren durch ein erhöhtes Pflanzenbeet mit einem verbesserten Komfort und profitieren gleichzeitig aus demselben Grund von einer außergewöhnlich ertragreichen Ernte sowie beeindruckenden Blüten.

Ein Hochbeet erleichtert die Gartenarbeit erheblich. | © Andrea Arnold – stock.adobe.com
Breite Wege ohne unnötige Hindernisse im Garten
Grundstücksbesitzer sollten während der Gestaltung des Gartens frühzeitig an die außergewöhnlichen Herausforderungen im Alter denken und breite Wege mit großem Freiraum anlegen. Sobald die Mobilität eingeschränkt ist, profitieren sie von dieser Maßnahme. Über Gartenwege mit viel Freiraum erreichen Senioren mit einer Bewegungshilfe problemlos die verschiedenen Pflanzen auf einem Gelände. Ab einer Breite von rund 120 Zentimetern lassen sich die Wege zugleich unkompliziert mit einem Rollstuhl befahren.
Wer im Alter trotz Mobilitätsschwierigkeiten gärtnern will, muss das Grundstück darüber hinaus barrierefrei gestalten. Dazu gehört es, Hindernisse im Garten auf ein Minimum zu reduzieren. Treppenstufen und Höhenunterschiede dürfen für eine beschwerdefreie Gartenarbeit den Senioren keine zu großen Anstrengungen abverlangen. Im Idealfall gestalten Gartenbesitzer eine ebene Fläche, auf der sie die Wege zu den Pflanzen im hohen Lebensalter komfortabel bewältigen.
Mit niedrigeren Steigungen und reduzierten Treppenstufen sinkt im Garten nebenbei das Unfallrisiko. Durch Barrierefreiheit und Wege mit einer großzügigen Breite fällt es Senioren bereits vor dem Beginn von gesundheitlichen Einschränkungen leichter, effektiv zu gärtnern.
Dank ausreichendem Platz für Transportkarren und vergleichbare Hilfsmittel lassen sich schwere Pflanzen mit einem geringeren Kraftaufwand bewegen. Somit besteht seltener die Gefahr, dass ältere Hobbygärtner sich überanstrengen und eine Überlastung des Körpers neue Beschwerden herbeiführt.

Breite Wege und eine vorwiegend barrierefreie Gestaltung machen es leichter und sicherer, sich im Alter im Garten fortzubewegen. | © Ingo Bartussek – stock.adobe.com
Gesteigerter Komfort durch ergonomische Gartengeräte und Karren
Durch ergonomische Gartengeräte fällt es Senioren leichter, in einer aufrechten Körperhaltung zu gärtnern. Sind die Stiellänge von Spaten und anderen Hilfsmitteln an die eigene Körpergröße angepasst, müssen Hobbygärtner sich seltener bücken. Falls beispielsweise ein Ehepaar im Alter gemeinsam gärtnern will, sind flexible und verstellbare Gartengeräte vorteilhaft. Damit besteht die Chance, sie individuell auf die unterschiedlichen Körperlängen der Gartenbesitzer einzustellen.
Darüber hinaus gibt es Gartengeräte mit Teleskopstäben, durch die sich größere Entfernungen und Hindernisse ohne einen hohen Kraftaufwand überwinden lassen. Vielen Senioren gelingt es beispielsweise mit einer hochwertigen Teleskopschere, die Äste eines Baums im Garten gefahrlos zu schneiden.
Somit müssen ältere Hobbygärtner für derartige Gartenarbeiten auf keine Leiter steigen. Zugleich ist mit geeigneten Teleskopstäben der Boden eines Gartenteichs aus dem Trockenen erreichbar. Bei hochwertigen Gartengeräten ist die Länge eines Stabs am Griff schnell und unkompliziert verstellbar.
Wer im Alter schwere Pflanzen und Blumenerde im Garten komfortabel bewegen möchte, sollte über die Anschaffung der folgenden Hilfsmittel nachdenken:
- Schubkarren müssen Senioren leicht anheben, um eingeladene Gegenstände mit geringem Kraftaufwand zu schieben.
- Transportkarren mit einer Kippvorrichtung und vier Rädern steigern den Komfort zusätzlich, weil sich das Transportgut darin mit besonders geringen Anstrengungen bewegen lässt.
- Sackkarren geben Senioren die Möglichkeit, schwere Topfpflanzen direkt am Boden unkompliziert aufzuladen.
- Karren mit Motorantrieb sind empfehlenswert, sobald Senioren die Hilfsmittel kaum noch selbst schieben können.
Pflegeleichte Pflanzen für Senioren
Wer nicht nur mit den richtigen Geräten, sondern auch mit sorgfältig ausgewählten Pflanzen gärtnert, empfindet bei diesem Hobby im hohen Lebensalter lange Freude. Es ist daher ratsam, für den Garten auf vorwiegend pflegeleichte Pflanzen zu setzen.
Besonders von Vorteil sind Pflanzen, die sich im Verlauf von mehreren Jahren entwickeln und ohne großen Pflegeaufwand überwintern können. Somit ersparen sich ältere Hobbygärtner im Frühling eine jährliche Neubepflanzung des Gartens. Darüber hinaus ist es für einen begrenzten Aufwand wichtig, dass die Pflanzen auf dem Grundstück mit einem langsamen Tempo wachsen und somit seltener geschnitten und gekürzt werden müssen.
Es gibt zahlreiche Ziersträucher, die diese Bedingungen erfüllen. Stern-Magnolien sind berühmte Beispiele für derartige Blütensträucher. Diese pflegeleichte Pflanze ist gegen zahlreiche Schädlinge und Krankheiten unempfindlich. Ohne einen erforderlichen Pflegeschnitt wirken Stern-Magnolien nach vielen Jahren weiterhin kompakt. Für Zierkirschen bleibt ein regelmäßiger Rückschnitt ebenfalls entbehrlich.
Zugleich sind Stauden ein beliebter Tipp, wenn Senioren mit einem überschaubaren Aufwand gärtnern möchten. Diese Pflanzen wachsen über lange Zeiträume und sind hierbei auf keine verjüngende Teilung und ähnliche Pflegemaßnahmen angewiesen. Zu den langlebigen Stauden zählen beispielsweise Pfingstrosen, die sich über mehrere Jahre prachtvoll entwickeln und wachsen. Weitere Tipps sind roter Holunder, Flieder und Rhododendren.
Falls große Beete im Alter eine Belastung darstellen, sollten Senioren diesen Bereich mit kleineren Hochbeeten und Rasenflächen umgestalten lassen. Im begrenzten Ausmaß bleibt es für ältere Menschen möglich, Gemüse und Obst anzubauen. Entscheidend ist, dass ein kleiner Nutzgarten überschaubar bleibt und keine zu umfangreichen Flächen mit einem intensiven Pflegeaufwand aufweist.

Pfingstrosen zählen zu den pflegeleichten Gartenpflanzen. | © hacohob – stock.adobe.com
Bedeutung der Pausen und Planung im Garten
Pausen bleiben für die Gesundheit und uneingeschränkte Freude beim Hobby unentbehrlich, wenn Menschen im Alter gärtnern möchten. Es ist wichtig, dass Senioren im Rahmen der Gartenarbeit ihre körperlichen Grenzen kennen und keine Symptome für gesundheitliche Probleme ignorieren. Sobald sich ältere Hobbygärtner gestresst, schlapp und überanstrengt fühlen, sollten sie umgehend eine Pause einlegen. Im Garten sollten für regelmäßige Verschnaufpausen ausreichende Sitzmöglichkeiten vorhanden sein.
Darüber hinaus gelingt es durch eine kluge Planung, dass Senioren ohne Stress gärtnern und Zeitdruck vermeiden. Mit einem festen Zeitplan für die verschiedenen Jahreszeiten erhalten sie frühzeitig einen Überblick über den notwendigen Aufwand und erleben keine unangenehmen Überraschungen. Während der Gestaltung eines Plans sollten Hobbygärtner berücksichtigen, wie sich der erforderliche Pflegeaufwand für die unterschiedlichen Pflanzenarten im Verlauf der verschiedenen Jahresphasen verändert.
Ausreichende Wasserquellen und automatische Bewässerungssysteme
Damit Senioren die Gießkannen im Garten über möglichst geringe Distanzen schleppen müssen, sind Wasserquellen in ausreichender Anzahl unverzichtbar. Unterirdische Wasserleitungen mit zahlreichen Zapfstellen auf dem Grundstück geben älteren Menschen die Gelegenheit, in allen Gartenbereichen die verwendeten Wasserbehälter schnell zu füllen. Wer Gießkannen kaum noch beschwerdefrei tragen kann, profitiert mit einem Gartenschlauch von einer komfortablen Alternative.
Wer mit geringerem Aufwand gärtnern möchte und sich gerne die Wasserversorgung als eigene Aufgabe erspart, findet in automatischen Bewässerungssystemen eine Lösung. Hochmoderne Systeme bewässern den Garten mit einer vollautomatischen Steuerung eigenständig. Somit können ältere Hobbygärtner problemlos Ausflüge und andere Aktivitäten planen. Zuverlässige Gartenbewässerungssysteme mit einer guten Zeitsteuerung versorgen die Pflanzen, solange die Besitzer abwesend sind.

Ein Gartenschlauch erspart das mühsame Schleppen voller Gießkannen. | © Alexander Raths – stock.adobe.com
Hilfe im Alter akzeptieren und begrüßen
Falls sich Senioren mit der Gartenarbeit überfordert fühlen, sollten sie frühzeitig um Hilfe bitten. Sie müssen sich nicht dafür schämen, auf Unterstützung angewiesen zu sein. Vor allem an heißen Sommertagen ist es aus gesundheitlichen Gründen wichtig, dass sich ältere Menschen nicht überanstrengen. Stattdessen sollten sie sich während der Gartenarbeit helfen lassen und damit Risiken für den eigenen Körper minimieren.
Im Idealfall stehen Verwandte und Freunde als Unterstützung bereit. Darüber hinaus gibt es variantenreiche Angebote zur Seniorenbetreuung, die auch fähige Gartenhelfer zur Verfügung stellen. Falls Senioren sich erst nach dem Beginn der Gartenarbeit überraschend überfordert fühlen, sollten Betroffene sofort pausieren und zum Beispiel hilfsbereite Nachbarn um Hilfe bitten.
Fazit: Mehr Freude im Garten durch Voraussicht und Planung
Wer im Alter weiterhin gärtnern möchte, hat durch Voraussicht und Geduld länger Freude am Lieblingshobby. Vor der Entscheidung für neue Pflanzen und der Umgestaltung eines Gartens sollten Senioren frühzeitig berücksichtigen, dass anstrengende Gartenarbeit sich im Verlauf der Jahre stetig zu einer größeren Herausforderung für den eigenen Körper entwickelt.
Pflegeleichte Stauden und Ziersträucher stellen kein Problem dar, sobald ältere Hobbygärtner den persönlichen Kraftaufwand reduzieren müssen. Zugleich erleichtert ein Garten mit breiten Wegen, automatischen Bewässerungssystemen und flexibel einstellbaren Geräten die regelmäßigen Tätigkeiten. Zudem ist es wichtig, im Alter Hilfe anzunehmen und frühzeitig Zeitpläne zu erstellen.